Tostedt

Der Bahnhofsvorplatz soll bald umgestaltet werden

Am Tostedter Bahnhof geht es mitunter wild zu: Autofahrer fahren in die großzügig gestalteten und nicht abgegrenzten Busspuren, um Fahrgäste zu verabschieden oder abzuholen. Fahrradfahrer wollen möglichst dicht am Gleis parken und nutzen dafür jedes freie Plätzchen, auch den Oberleitungsmast. Und die Taxi-Fahrer werden auf ihren Plätzen schon mal von Pendler-Pkw bedrängt. Das soll sich ändern. Die Samtgemeinde Tostedt will den Bahnhofsvorplatz umgestalten.

Bushaltestelle
barrierefrei gestalten

Hintergrund ist, dass die Busse gar nicht so viel Platz benötigen, wie derzeit zur Verfügung steht. Andererseits wird mehr Platz für Fahrräder in unmittelbarer Bahnhofsnähe benötigt. Gleichzeitig soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) getrennt werden vom motorisierten Individualverkehr einschließlich der Taxen sowie Fußgängern und Radfahrern. Ebenso soll die Bushaltestellenanlage barrierefrei gestaltet werden. Bereits im November 2021 gab es dazu einen Ortstermin mit dem Landkreis Harburg, der Kraftverkehr GmbH (KVG) und dem Unternehmen Taxiruf Kröger.

Das ist geplant: In Absprache mit der KVG und den Busunternehmen könnten künftig drei Busse mit 15 Metern Länge gleichzeitig die Haltestelle bedienen. Die Haltestellenkante wird nach Norden verlegt, sodass zwischen der Haltestellenkante und den vorhandenen Fahrradabstellanlagen Platz für eine andere Nutzung, zum Beispiel für weitere Abstell-#+anlagen und einen Fahrgastunterstand, entsteht. In zwei Boxen könnten 34 weitere Fahrräder Platz finden.

Acht zusätzliche
Pkw-Stellplätze

Durch die Verschiebung der Haltestellenkante könnten entlang der Straße Am Bahnhof acht zusätzliche Stellplätze für Pkw ausgewiesen werden. Die neuen Parkplätze werden teilweise mit E-Ladesäulen ausgestattet, die dann nicht nur von Pendlern, sondern auch von Anwohnern (Am Bahnhof 11) nachts und am Wochenende genutzt werden könnten. Der auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegene Parkraum entfällt. Neben den zehn Pkw-Stellplätzen vor den Bahnhofsgebäuden werden zwei Behindertenplätze angelegt. Die Parkbucht auf der Bahnhofseite, in der aktuell längs geparkt wird, würde zum Taxistand.

Die Fahrbahnbreite in der Bushaltestelle mit 6,50 Meter sei ausreichend für die Begegnung von zwei Bussen bzw. für eine Vorbeifahrt. Aufgrund dieser geringen Fahrbahnbreite können Pkw-Fahrer die Bushaltestelle dann nicht mehr - wie bisher - als Kiss+Ride-Zone nutzen, da das zu Behinderungen des Busverkehrs führen würde. Der Bring- und Abholverkehr soll in Zukunft an die Straße Am Bahnhof oder den Pkw-Bereich verlegt werden.

Eine Querung der Straße Am Bahnhof soll über eine Trenninsel zu den Bushaltestellen und dem Bahnhof ermöglicht werden. Der Zebrastreifen vor dem Gebäude „Am Bahnhof 17/19“ wird dann aufgehoben und in Richtung der Einmündung zur Poststraße verlegt.

Für Planung und Umsetzung sind rund 565.000 Euro veranschlagt. Allerdings, so schätzt Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam, wird die Umgestaltung wohl nicht mehr in diesem Jahr erfolgen.