Handwerkskammer fordert
Bürokratie bei Berichtspflichten reduzieren

- Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
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Die Richtline zur "Nachhaltigkeitsberichterstattung", mit denen die Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf Klima, Umwelt, Gesellschaft und Menschenrechte dokumentiert werden, soll laut Beschluss des EU-Parlaments verhältnismäßiger ausgestaltet werden. Das ist ein Teil des Ziels der EU-Kommission, den Verwaltungsaufwand bis zum Ende ihrer Amtszeit um mindestens 25 Prozent, für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) um mindestens 35 Prozent zu verringern. Vorgesehen ist u.a., die Anwendung der Richtlinie zunächst die für die große Kapitalgesellschaften und ihnen gleichgestellte haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaften um zwei Jahre zu verschieben - auf 2028. Dazu muss neben dem Parlament auch der Rat seine Zustimmung geben.
Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade: „Gerade kleine und mittlere Unternehmen brauchen bürokratische Entlastungen und schnell Rechtssicherheit. Ein erster wichtiger Schritt ist die rasche Verschiebung dieser Vorschrift."
Handwerksbetriebe leisten täglich
entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeit
Laut Bade sei Nachhaltigkeit im Handwerk gelebte Praxis. Ob bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen, der Dämmung von Gebäuden oder der Installation von Ladesäulen für die E-Mobilität – Handwerksbetriebe würden täglich einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Wirtschaft leisten. „Unsere Betriebe arbeiten längst nachhaltig, aber sie haben weder die Zeit noch die Ressourcen für aufwendige Berichte“, sagt Bade. Die geplante Einführung des freiwilligen Nachhaltigkeitsberichtsstandards für kleine und mittlere Unternehmen (VSME) könne eine Chance für das Handwerk sein, um Anforderungen anderer Marktteilnehmer, zum Beispiel im Bereich der Finanzierung, zu erfüllen. Wichtig sei eine praxisgerechte Ausgestaltung und Umsetzung. Der VSME müsse leicht verständlich sein, mit einem vertretbaren Zeitaufwand umsetzbar und flexibel an die Strukturen der Handwerksbetriebe angepasst werden. „Ein kleines Unternehmen darf nicht mit denselben Anforderungen konfrontiert werden wie ein Großkonzern. Modular aufgebaute Berichtsinhalte und ein Fokus auf wesentliche Indikatoren wie Energieverbrauch oder soziale Maßnahmen wie zum Beispiel die Ausbildungsleistung sind notwendig, um unnötige Bürokratie zu vermeiden“, fordert Detlef Bade.
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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