Ein Jahr Blitzanhänger
550.000 Euro Einnahmen, 5.000 Euro für die Reinigung
Er ist 3,15 Meter lang, 1,52 Meter breit und 1,84 Meter hoch, wenn er auf Rädern steht, ansonsten misst er eine Höhe von 1,62 Meter - der Messanhänger des Landkreises Harburg, im Volksmund besser bekannt als Blitzeranhänger.
Vor rund einem Jahr hat sich der Landkreis den großen Kasten angeschafft. Kostenpunkt: rund 170.000 Euro. Eigentlich ist der Messanhänger weiß. Doch meistens ist er eher bunt. Denn der Blitzer wird immer wieder beschmiert. Egal, wo der Anhänger steht, es dauert nicht lange und die Schmierfinken gehen ans Werk. Die Folge: Neben den Einnahmen durch das Blitzen von Rasern hat der Landkreis auch Ausgaben für die Reinigung des Gerätes.
"Die Reinigung des Anhängers erfolgt in Eigenleistung, wie viel Arbeitszeit in die Beseitigung von Schmierereien, Schriftzügen etc. geflossen ist, wird nicht erhoben", erklärt Landkreissprecherin Katja Bendig auf Nachfrage. "Das bisher beschaffte Reinigungsmaterial schlägt mit ca. 350 Euro zu Buche." Experten gehen davon aus, dass mindestens 4.500 Euro an Personalkosten dafür angefallen sind. Hinzu kommt das Auswechseln von Scheiben. Der Messanhänger hat zwei Scheiben, eine Sicherheitsschutzscheibe (260 Euro) und eine rote Filterscheibe (130 Euro). "Ersetzen mussten wir die Filterscheibe bisher zwei Mal, weil sie völlig mit Farbe vollgeschmiert war", so Bendig. Glück im Unglück für den Landkreis: Die Kosten für die Scheiben hat der Kommunale Schadensausgleich (KSA) als Versicherung ersetzt.
Einen Täter, der das Gerät beschmiert hat, hat der Landkreis bisher nicht erwischt. Das könnte sich aber in Kürze ändern. Der Messanhänger soll an seinen Standplätzen mit einer Videoüberwachung ausgestattet werden.
Erwischt hat der Blitzer dafür aber schon viele Raser, obwohl er eigentlich aufgrund seiner Größe gut zu sehen ist. "Rund 18.300 Verstöße wurden in dem einen Jahr registriert", so Katja Bendig weiter. Die erzielten Einnahmen daraus können aber nicht dezidiert ermittelt werden, da die verfolgten Verkehrsverstöße mit in das Rechenergebnis der gesamten "mobilen" Geschwindigkeitsüberwachung einfließen.
Die Landkreissprecherin: "Der durchschnittliche Erlös je Fall (inkl. eingestellter Verfahren) in der mobilen Geschwindigkeitsüberwachung 2021 liegt bei ca. 30 Euro."
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