Celler Richter kippen Urteil

Prozess gegen Komaschläger muss neu aufgerollt werden

thl. Seevetal/Celle. Überraschende Wende im sogenannten Komaschläger-Prozess: Das Oberlandesgericht (OLG) Celle hat das Urteil der 9. Kleinen Strafkammer am Lüneburger Landgericht einen 34-Jährigen Seevetaler wegen schwerer Körperverletzung zum Nachteil eines Polizeibeamten aufgehoben. Der Mann war in zweiter Instanz zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden, weil er im Rahmen des Meckelfelder Dorffestes 2015 einen Polizisten ins Koma geprügelt haben soll (das WOCHENBLATT berichtete).
"Die Beweiswürdigung hält einer sachlich-rechtlichen Überprüfung nicht stand", urteilten die Celler Richter. "Sie erweist sich als lückenhaft und widersprüchlich. Sowohl beim unmittelbaren Tathergang als auch zur Täterschaft des Angeklagten." Hintergrund: Das Landgericht war zwar der Aussage des Hauptbelastungszeugen bezüglich der Identifizierung des Täters gefolgt, aber nicht dessen Aussage zum Tatablauf. Dies sei ein erheblicher Widerspruch. Denn die Angaben des Zeugen beruhten auf ein und diesselbe Wahrnehmungssituation, heißt es.
Dazu bemängelt das OLG eine ganze Reihe von Sprach- und Diktatfehlern im Urteil, die die Verständlichkeit "ganz erheblich erschweren" würden.
Das Oberlandesgericht hat das Verfahren an eine andere Strafkammer am Lüneburger Landgericht zurückverwiesen. Dort wird der Prozess jetzt noch einmal neu aufgerollt. Dass die Verhandlung aber nicht mehr in diesem Jahr stattfinden wird, gilt als gesichert.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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