Flora- und Fauna-Kartierung belegt die positive Entwicklung der Biodiversität
![Anne Jantzen beim Bestimmen der im Grasgehege vorkommenden Wiesenpflanzen. Wiesenschaumkraut (in der Hand) und Günsel zeigen ihr, dass die extensive Bewirtschaftung der Heuwiesen Erfolg hat Foto: Niedersächsische Landesforsten](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/05/29/6/436606_L.jpg?1622267223)
- Anne Jantzen beim Bestimmen der im Grasgehege vorkommenden Wiesenpflanzen. Wiesenschaumkraut (in der Hand) und Günsel zeigen ihr, dass die extensive Bewirtschaftung der Heuwiesen Erfolg hat Foto: Niedersächsische Landesforsten
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thl. Winsen. Das ist doch mal eine gute Nachricht: "Man kann sagen, dass die Heuwiesen im Grasgehege sichtlich nährstoffärmer und damit artenreicher geworden sind", freut sich Anne Jantzen, Försterin für Naturschutz im Forstamt Sellhorn und Oerrel. "Arten, die sowohl für die Feucht- und Mähwiesen charakteristisch sind, haben sich lokal ausgebreitet und beginnen allmählich, die Heuwiesen wieder zu besiedeln. Die Wiesen werden immer bunter. Durch die Kompensationsmaßnahmen profitiert an dieser Stelle der Natur- und Artenschutz."
Das "Grasgehege" ist ein etwa 130 Hektar großer Kompensationsflächenpool der Niedersächsischen Landesforsten, der vom Forstamt Sellhorn entwickelt wird. Die Fläche liegt zwischen den Städten Lüneburg und Winsen, östlich angrenzend befindet sich die Ortschaft Radbruch.
Die abwechslungsreiche Landschaft aus Wäldern und Wiesen wird durch vielfältige Naturschutzmaßnahmen renaturiert: Entwässerungsgräben wurden verfüllt, Waldränder aufgelockert und Grünlandflächen extensiviert. Finanziert werden die Naturschutzmaßnahmen und die stetige Landschaftspflege im Rahmen sogenannter Kompensationsmaßnahmen: Wenn durch Baumaßnahmen Landschaft beansprucht wird, muss dieser Eingriff nach dem Naturschutzrecht ausgeglichen werden. Das kann unter anderem im "Grasgehege" geschehen. Das Projekt dient dabei nicht nur der Artenvielfalt und der Landschafts-ästhetik, sondern auch der Erholung, da das gesamte Gebiet weiterhin betreten werden kann.
Zusätzlich zum Arten-Monitoring erfolgt eine Überwachung der Grundwasserstände im Grasgehege. Die extrem trockenen Sommer 2018 bis 2020 haben den Grundwasserspiegel in weiten Regionen Deutschlands negativ beeinflusst. Hier jedoch nicht. Der niedrigste gemessene Grundwasserspiegel in diesen trockenen Sommern lag immer noch höher als im Sommer 2010. "Dies kann man auf die umgesetzten Maßnahmen zurückführen und ist ein echter Erfolg. Im Zuge des Klimawandels spielt das Thema Wasserrückhaltung eine immer größere Rolle. Arten, die auf feuchte Bedingungen angewiesen sind, erfahren durch den Klimawandel eine zunehmende Gefährdung. Durch die Wiedervernässungsmaßnahmen wird hier im Grasgehege eine Landschaft entwickelt, die für Flora und Fauna einen konstanten, stabilen Lebensraum gewährleistet. Ein echter Beitrag zum Erhalt der Biodiversität", freut sich Anne Jantzen.
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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