Neue Trocknungsanlage für Winsener Klärwerk
Millionen-Investition
![In der Trocknungshalle wird dem Klärschlamm durch natürliche Sonneneinstrahlung und
Fußbodenheizung das Wasser entzogen, bis ein Granulat entsteht Fotos: Stadt Winsen](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/08/13/5/350585_L.jpg?1565693474)
- In der Trocknungshalle wird dem Klärschlamm durch natürliche Sonneneinstrahlung und
Fußbodenheizung das Wasser entzogen, bis ein Granulat entsteht Fotos: Stadt Winsen - hochgeladen von Thomas Lipinski
thl. Winsen. Eine Investition in die Zukunft: Für rund drei Millionen Euro entsteht auf dem Gelände des Klärwerks eine moderne Trocknungsanlage für Klärschlamm. Ziel ist es, dem anfallenden Schlamm möglichst viel Wasser zu entziehen, damit er umweltfreundlich und wirtschaftlich abgefahren werden kann.
Die bewährte Abwasserreinigung im Klärwerk bleibt erhalten. Schon jetzt wird der Wasseranteil aus dem Klärschlamm mit Hilfe einer Zentrifuge um rund 20 Prozent reduziert. Während er bislang abgefahren wird, kommt er künftig in die Trocknungsanlage, die in einer neuen Halle errichtet worden ist. Dort wird einer fünf bis acht Zentimeter dicken Schicht durch natürliche Sonneneinstrahlung und eine Fußbodenheizung - gespeist durch ein Blockheizkraftwerk - Wasser entzogen. In etwa neun Tagen entsteht so aus dem Klärschlamm ein Granulat, das nur noch etwa zehn Prozent Wasser enthält.
"Bislang fallen 2.800 Tonnen Klärschlamm im Jahr an, die abtransportiert werden müssen. Künftig werden es nur noch 660 Tonnen sein", erklärt der Leiter der Abwasserabteilung bei der Stadt, Dipl.-Ing. Otto Renke. "Dadurch reduziert sich die Anzahl der Abfahrten von 127 auf 30 Touren. Das ist eine Win-win-Situation für den Klimaschutz und für den städtischen Haushalt."
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Der bislang anfallende Klärschlamm wird im Landschaftsbau für Rekultivierungsarbeiten genutzt. Doch für diese Verwertung gibt es zukünftig kaum noch Abnehmer. Das getrocknete Klärschlamm-Granulat wird dagegen im Zementwerk als Brennstoff eingesetzt. Der Heizwert ist mit Braunkohle vergleichbar. Selbst die Asche wird noch verwertet. Durch die geringere Anzahl der Fahrten und die kürzere Strecke zum Abnehmer reduzieren sich die Entsorgungskosten um rund 350.000 Euro pro Jahr. Renke: "Dass sich die städtische Investition schon in einigen Jahren amortisiert haben wird, lässt sich also leicht errechnen."
Bei der neuen Trocknungsanlage handelt es sich um bewährte Technik mit geringem Wartungsaufwand. Anfang Oktober soll sie in Betrieb gehen, zunächst sind noch Restarbeiten erforderlich, außerdem müssen die Außenanlagen noch gestaltet werden.
![In der Trocknungshalle wird dem Klärschlamm durch natürliche Sonneneinstrahlung und
Fußbodenheizung das Wasser entzogen, bis ein Granulat entsteht Fotos: Stadt Winsen](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/08/13/5/350585_L.jpg?1565693474)
![Ein Blick in die neue Trocknungshalle mit Förder- und Wendetechnik](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/08/13/8/350588_L.jpg?1565693474)
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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