Salzhäuser Gymnasiums-Leiter Norbert Stüven im Abschieds-Interview

Symbolische Schlüsselübergabe: der scheidende Schulleiter
Norbert Stüven (re.) mit Nachfolger Jens Peter  Fotos: ce
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    Norbert Stüven (re.) mit Nachfolger Jens Peter Fotos: ce
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Stüvens Stellvertreter Jens Peter ist kommissarischer Nachfolger

 ce. Salzhausen. "Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die Schüler werde ich vermissen. Manche andere Dinge werden mir aber nicht fehlen, denn die Arbeit war auch oft mit ziemlich viel Stress verbunden." Das sagt Oberstudiendirektor Norbert Stüven (65), der jetzt als Schulleiter des Gymnasiums Salzhausen nach sechzehneinhalb Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet wurde. Im Interview mit WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann lässt Norbert Stüven seine Amtszeit Revue passieren. Und Stüvens bisheriger Stellvertreter und (vorerst kommissarischer) Nachfolger Jens Peter (57) blickt in die Zukunft der Schule.
WOCHENBLATT: Herr Stüven, was waren für Sie die Höhepunkte Ihrer Zeit als Schulleiter?
Norbert Stüven: Besondere Ereignisse waren unter anderem der Bau der neuen Sporthalle, der Anbau an das Gymnasium sowie Auszeichnungen für Projekte zur nachhaltigen Entwicklung oder als "Schule gegen Rassismus". Auch das schnelle "Anwachsen" der Schule auf heute rund 800 Schüler fand ich sehr bemerkenswert.
WOCHENBLATT: Was hätten Sie gerne noch erreicht bzw. erledigt?
Stüven: Den anstehenden und dringend notwendigen Anbau für die neuen 13. Klassen hätte ich gerne begleitet. Es fehlen derzeit sowohl allgemeine Klassenräume als auch Gruppenräume.
WOCHENBLATT: Wie bewerten Sie die Kooperation mit den Schülern bzw. der Schülervertretung?
Stüven: Aus meiner Sicht lief die Zusammenarbeit gut. Ich habe mich wöchentlich mit der Schülervertretung getroffen und war zufrieden mit der Kooperation.
WOCHENBLATT: Wenn Sie Ihre Anfangszeit mit heute vergleichen - wo gab es die gravierendsten Veränderungen?
Stüven: Einschneidend waren der von der Politik vorgegebene Übergang von G9 zu G8 - nämlich von neun auf acht Jahre auf dem Gymnasium bis zum Abitur -, den ich persönlich für einen Fehler hielt, und jetzt wieder der beschlossene Übergang zu G9. Lehrpläne mussten jeweils neu geschrieben und neue Schulbücher geführt werden. Das war sehr anstrengend. Ich halte das System G9, also Abitur nach 13 Jahren, für besser, weil es für die Schüler weniger Belastungen bedeutet.
WOCHENBLATT: Wie geht es leitungstechnisch am Gymnasium Salzhausen weiter?
Stüven: Es gibt für meine Nachfolge zwei Bewerber. Die Landesschulbehörde hat die Entscheidung darüber, wer den Zuschlag erhalten soll, kürzlich an das Kultusministerium abgegeben, wo man sich aber noch nicht entschieden hat.
WOCHENBLATT: Einer der Bewerber kommt aus den eigenen Reihen, ihr derzeitiger Stellvertreter Jens Peter. Wäre die Leitung des Gymnasiums bei ihm in guten Händen?
Stüven: Auf jeden Fall. Er wird die Schulgeschäfte daher vorläufig kommissarisch weiterführen.
WOCHENBLATT: Was wünschen Sie dem Gymnasium für die Zukunft?
Stüven: Weiterhin eine gute Entwicklung, erfolgreiche Arbeit und etwas mehr Ruhe vor Entscheidungen in der Politik.
WOCHENBLATT: Welche Pläne haben Sie für den Ruhestand?
Stüven: Erstmal lange schlafen. Und meine Familie verlässt sich darauf, dass ich die Küchenarbeiten erledige (Stüven schmunzelt).
WOCHENBLATT: Apropos Familie: Ihre beiden Söhne besuchen auch das Gymnasium Salzhausen?
Stüven: Mein ältester Sohn macht hier in diesem Jahr Abitur. Ich gehe auch deshalb in den Ruhestand, damit ich nicht sein Prüfungsvorsitzender werde. Sein Bruder ist gerade in den USA, kommt zu den Sommerferien zurück und tritt dann in die 11. Klasse ein.
WOCHENBLATT: Herr Peter, haben Sie schon Pläne geschmiedet für Ihr neues Amt als Schulleiter?
Jens Peter: Ein langfristiger Plan wäre vermessen, da ich das Gymnasium ja erstmal nur kommissarisch leite und nicht weiß, ob ich den Posten auch endgültig bekomme.
WOCHENBLATT: Welche Aufgaben haben denn jetzt für Sie Priorität?
Peter: Der Ablauf des diesjährigen Abiturs muss gut klappen - insbesondere vor dem Hintergrund, dass es 2020 wegen der Umstellung auf G9 kein Abitur geben wird. Bislang hat Herr Stüven das Abitur mit einem von ihm selbst geschriebenen Schulverwaltungsprogramm organisiert. Wir waren die einzige Schule in der Region, an der dies praktiziert wurde. Mit seinem Weggang müssen wir uns nun ein neues Programm beschaffen, was natürlich eine große Umstellung bedeutet.
WOCHENBLATT: Herr Stüven und Herr Peter, vielen Dank für das Gespräch.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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