"Spannende Erforschung" der "Josthof"-Geschichte
!["Hier gibt es viel zu entdecken": Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt vor einem Findling, auf dem einst ein Pfeiler als Stütze eines Ständerhauses stand](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/08/17/5/316535_L.jpg?1555330508)
- "Hier gibt es viel zu entdecken": Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt vor einem Findling, auf dem einst ein Pfeiler als Stütze eines Ständerhauses stand
- hochgeladen von Christoph Ehlermann
Kreisarchäologe geht Vergangenheit des Geländes in Salzhausen auf den Grund
ce. Salzhausen. Welche historischen Schätze "ruhen" unter dem "Josthof"-Gelände in Salzhausen? Ist dort womöglich ein uraltes Dorf zu finden? Diesen Fragen geht derzeit ein Team des Archäologischen Museums Hamburg um den Kreisarchäologen Dr. Jochen Brandt auf den Grund. Seit wenigen Tagen stellen sie Grabungen auf dem rund 1.000 Jahre alten Gelände an, nachdem dort die Ruine des 2017 abgebrannten Hotels und Restaurants abgetragen wurde (das WOCHENBLATT berichtete).
"Wir haben den alten 'Josthof'-Fliesenboden abgetragen und darunter unter anderem Reste von Lehm-Estrich gefunden", erklärt Jochen Brandt. Er ist sichtlich beeindruckt von der bewegten Vergangenheit des Areals, dessen Gebäudetrakt im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde. Zudem fand man dort Überbleibsel eines aus Ziegelsteinen errichteten Ofens und einen von einer Felssteinmauer umgebenen Keller. Darüber hinaus legten Brandt & Co. eine mit Kopfsteinen gepflasterte Diele frei. "Bevor hier das Hotel und Restaurant die Gäste anlockte, stand hier offensichtlich ein typisches Ständerhaus mit einem Privattrakt und Vorratslager sowie einem Arbeitsbereich in der Diele", blickte Jochen Brandt zurück.
"Durch den 'Josthof'-Brand ist ein ortsbildprägender Fachwerk-Bau vernichtet worden. Es dürfte gleichwohl spannend sein, in den nächsten Wochen weiter zu forschen, was sich darunter im Erdreich alles verbirgt", so Brandt. Unter Zeitdruck stünden er und seine Leute bei den Grabungen nicht, da es momentan keinen Bauantrag für das Terrain gebe.
Gleich nebenan steht die im Jahr 1300 erstmals erwähnte St. Johannis-Kirche. "Im Mittelalter wurden Siedlungen oft um Kirchen herum erbaut", weiß der Archäologe. "Es wäre daher toll, wenn wir auch noch auf mittelalterliche Relikte quasi aus dem Ur-Dorf Salzhausen stoßen würden."
Wer sich selbst ein Bild von den Grabungen machen möchte, hat dazu womöglich beim Kirch- und Markttag Gelegenheit, der am Sonntag, 16. September, zum 20. Mal in Salzhausen stattfindet. Derzeit laufen Gespräche zwischen dem veranstaltenden Verein "Salzhausen e.V. - Kultur - Heimat - Leben" und dem Museum, womöglich Führungen an der Forschungsstätte anzubieten.
!["Hier gibt es viel zu entdecken": Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt vor einem Findling, auf dem einst ein Pfeiler als Stütze eines Ständerhauses stand](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/08/17/5/316535_L.jpg?1555330508)
!["Wir haben Spannendes zutage gefördert": Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt vor einer
freigelegten Felsstein-Kellermauer](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/08/17/1/316541_L.jpg?1560290945)
![Wurden freigelegt: Reste einer alten Ofenstelle Fotos: ce](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2018/08/17/4/316544_L.jpg?1564432871)
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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