Eröffnung der Ausstellung "Wendezeiten: 1989/1990"
Warten auf den Tag X im Marstall-Museum
![Ilona Johannsen zeigt ein paar Exponate der Ausstellung Fotos: thl](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/04/28/2/381242_L.jpg?1588063457)
- Ilona Johannsen zeigt ein paar Exponate der Ausstellung Fotos: thl
- hochgeladen von Thomas Lipinski
thl. Winsen. Eigentlich sollte die Ausstellung "Wendezeiten: 1989/1990" Anfang April feierlich im Marstall-Museum eröffnet werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Start zunächst auf unbekannte Zeit verschoben. Für Museumsleiterin Ilona Johannsen ist dies jedoch kein Grund, nicht schon alles vorzubereiten. "Diese Gemeinschaftsausstellung mit unserer Partnerstadt Pritzwalk thematisiert die spannende Zeit von der Grenzöffnung bis zur Wiedervereinigung der bis dahin zwei deutschen Staaten", erzählt sie. "Der Fokus liegt auf den Erlebnissen der Menschen in der Umgebung der Partnerstädte Pritzwalk und Winsen."
Kürzlich fuhr Peter Zelck von der Winsener Firma "easy Umzüge" nach Pritzwalk ins Museum und holte von dort eine Vielzahl von Exponaten ab, die in der dortigen Ausstellung zu sehen waren. In der Museumsfabrik, einer alten Tuchfabrik, in Winsens Partnerstadt lief die Ausstellung seit vergangenem Jahr. Dort waren auch viele Exponate aus Winsen ausgestellt, wie z.B. ein Modell des ehemaligen BGS-Geländes, eine alte BGS-Uniform und eine Vielzahl an Stellwänden, auf denen damalige "Wessis" und "Ossis" zu Wort kommen und erzählen, wie sie die Öffnung der innerdeutschen Grenze damals erlebt haben. Einer davon ist Jürgen Meinberg aus Salzhausen. Er entschloss sich 1989, die innerdeutsche Grenze entlang der Elbe selbst kennenzulernen, und startete mit seiner Frau und seiner Schwester eine großangelegte Radtour. Sein Fototagebuch von damals zeugt vom idyllischen Verlauf der Landschaft, aber auch von Begegnungen mit den Grenzanlagen und deren Bewachern. In Pritzwalk hielt Meinberg zur Ausstellungseröffnung einen Reisevortrag über die Tour und zeigte eine Vielzahl von Bildern einer Grenzanlage, die 28 Jahre lang tiefe Spuren in der Kulturlandschaft hinterließ.
Zu Wort kommt auch Cathleen Schulz. Sie stammt aus der ehemaligen DDR und arbeitet heute an der Touristinfo in Winsen.
Doch auch aus Prignitz und der ehemaligen DDR sind Exponate nach Winsen gekommen. Die Highlights dabei sind u.a. eine alte NVA-Uniform der DDR-Grenzer sowie ein Stück des alten Grenzzaunes, der damals im Todesstreifen Ost und West trennte.
Aufgrund des Coronavirus bleibt das Museum im Marstall weiterhin geschlossen - zunächst einmal bis zum 6. Mai. Darf dann wieder geöffnet werden, soll die Ausstellung möglichst rasch eröffnet werden. Kein Wunder, denn viele Winsener Bürger freuen sich bereits darauf. Ilona Johannsen: "Eigentlich sollte die Ausstellung bis zum 3. Oktober laufen. Wir werden sie aber aufgrund der späteren Öffnung bis voraussichtlich Ende Oktober verlängern."
![Ilona Johannsen zeigt ein paar Exponate der Ausstellung Fotos: thl](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/04/28/2/381242_L.jpg?1588063457)
![Peter Zelck verlädt die Stellwände in den Fahrstuhl des
Marstall-Museums](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/04/28/5/381245_L.jpg?1588063457)
![Zahlreiche Exponate lagen auf dem Lkw, als dieser aus Pritzwalk in Winsen ankam](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/04/28/8/381248_L.jpg?1588063458)
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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