Winsen: Corona warf alles über den Haufen
![Die Tanz-Mädchen sind stets mit voller Begeisterung bei der Sache Foto: Egons](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2020/08/28/0/398510_L.jpg?1598618391)
- Die Tanz-Mädchen sind stets mit voller Begeisterung bei der Sache Foto: Egons
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Mädchen-Tanzgruppe des "Egons" hat jetzt ihr erstes Video fertiggestellt und sucht Mittänzerinnen
thl. Winsen. Die Mädchentanzgruppe "G.D.E." ist ein bunt gemischter Haufen, die nicht nur gemeinsam tanzen, sondern mit ihren Tänzen auch gern etwas ausdrücken wollen. Der Name steht für "Girls-Dance-Egons", wobei das "Egons" der Name des Winsener Jugendzentrums ist, in dem sich die Mädchen wöchentlich mit Diplom-Sozialpädagogin und Trainerin Birte Dreyer treffen.
Zu Beginn des Jahres hatten sich die damals sechs Mädchen der Gruppe überlegt, dass sie aufgrund der aktuellen Geschehnisse in ihrem Land gern ein Zeichen für Toleranz und Miteinander, gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit setzen wollen. Sie selbst haben ihre Wurzeln in aller Herren Länder und harmonieren als Team wunderbar. Ihre Familien stammen aus Togo, der Türkei, Kasachstan, Südkorea, Italien, der USA, Polen. Ihre Freunde aus Ghana, Kolumbien, dem Iran, Marokko, Vietnam, Libanon, Libyen, Syrien, Ägypten. Aber auch Deutsche ohne Migrationshintergrund sind dabei. Kurzum: Sie sind ein wirklich bunt gemischter, multikultureller Haufen deutscher Mädchen. Denn sie haben alle die deutsche Staatsangehörigkeit – auch wenn das viele Außenstehende auf den ersten Blick manchmal nicht denken und Anfeindungen und Ausgrenzungserfahrungen daher oftmals leidlicher Alltag sind.
Dadurch entstand die Idee zu ihrem Tanz "Das alles ist Deutschland". Sie wollten ein Zeichen setzen, die Besonderheiten der Nationalitäten aufzeigen, die starren Grenzen und Barrieren in den Köpfen der Menschen aufweichen. Sie entwickelten ihre Choreografie mit dem Ziel, diese bei einem Wettbewerb einem großen Publikum zu präsentieren.
Doch dann kam Corona und warf alle Pläne zunächst über den Haufen. Denn die Mädchen durften sich nicht mehr treffen. Und natürlich wurde auch der Wettbewerb abgesagt.
Per Videochat versuchten sich die Mädchen gegenseitig bei Laune zu halten. Doch ohne die tatsächliche mitmenschliche Begegnung, das echte Gemeinsame, fehlt etwas. Die Corona-Zeit hinterlässt ihre Spuren. Zwei Mädchen stiegen aus, die Motivation so lange ohne Training aufrechtzuerhalten, ist schwer. Bis zu den Sommerferien hatten sich die Mädchen noch nicht wieder "live" getroffen, da für Jugendzentren andere Bestimmungen als beispielsweise für Sportvereine oder Schulen gelten.
In den Ferien trafen sich stellvertretend zwei Mädchen, um ihre Idee in einem Filmprojekt zu verewigen, da ein größerer Auftritt in absehbarer Zukunft nicht stattfinden kann, sie aber dennoch ihre Botschaft hinaus in die Welt senden möchten. Partnerelemente des Tanzes wurden gestrichen, Formationen und Übergänge angepasst und das Video gedreht, von dem sie nun hoffen, dass es die Augen und Herzen vieler Zuschauer erreicht.
Das Video kann auf www.egons-winsen.de angesehen werden. Unter der Rubrik "Girls-Dance-Egons" sind dort auch ältere Videoprojekte und Tänze der Mädchen zu sehen, denn es ist nicht das erste Mal, dass sie sich so eindringlich mit einem Thema tänzerisch auseinandergesetzt haben.
Nach den Ferien möchten die Mädels wieder mit neuer Energie durchstarten – in dem Rahmen, in dem Corona es dann zulassen wird. Aber auf jeden Fall wollen sie sich nicht unterkriegen lassen, sondern suchen neue Mittänzerinnen, die sich mit ihnen gemeinsam ins nächste Projekt stürzen wollen. Interessierte Mädels im Alter von zwölf bis 18 Jahren dürfen sich dafür gern im Egons bei Birte unter Tel. 04171 - 781307 melden.
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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