Winsener Schule: "Der Unterrichtsausfall ist mit Eltern abgestimmt"
Fortbildung statt Schule: Eine Rektorin erklärt die Gründe
thl. Winsen. "Fortbildung statt Unterricht" titelte das WOCHENBLATT vergangene Woche und berichtete, dass am ersten Schultag nach den Herbstferien an der Oberschule in Winsen-Roydorf der Unterricht ausfiel, weil die gesamte Lehrerschaft zur Fortbildung war.
Mehrere Leser meldeten sich daraufhin in der Redaktion und berichteten, dass sie so etwas auch von anderen Schulen kennen und nicht gutheißen würden.
Aber auch Manuela Rieck, die Leiterin der Oberschule, meldete sich zu Wort, um das Vorgehen zu erklären. "Im Schulgesetz sind bis zu drei Tage verankert, an denen wir für Fortbildungen den Unterricht ausfallen lassen dürfen", erläutert Rieck das Grundsätzliche. "An unserer Schule fällt aber nur an einem Tag der Unterricht aus. Und auch nur dann, wenn es Themen zu besprechen gibt. Außerdem gibt es dann für den Grundschulbereich eine Betreuung durch unsere pädagogischen Mitarbeiter. Und: Alle Lehrkräfte haben in den Sommerferien an mehreren Tagen Präsenzzeiten in der Schule, in denen Dienstbesprechungen und Konferenzen ganztägig stattfinden."
Der jetzige Tag für die Fortbildung sei auch nicht frei wählbar, sondern müsse mit dem Schulvorstand, der zur Hälfte aus Eltern bestehe, abgestimmt werden. "Dies ist bei uns im Schuljahr 2017/2018 geschehen. Wir haben mehrere Möglichkeiten überlegt", so Rieck weiter. "Der erste Tag nach den Herbstferien war schließlich der Wunsch der Eltern." Grund sei, dass unter normalen Umständen viele Familien in den Urlaub fliegen. Durch den zusätzlichen freien Tag könnten sie dann einen Tag später zurückkehren, was sich finanziell für sie bemerkbar mache. Zudem sei der Tag für die Lehrer sehr fruchtbar, weil sie durch die Ferien den Kopf für die Fortbildung frei hätten. Rieck: "An solchen Tagen müssen wir nämlich manchmal auch verschiedene neue Konzepte erstellen."
Das sei im normalen Unterrichtsalltag nicht möglich. "Lehrer werden für 40 Wochenstunden bezahlt, arbeiten in der Regel aber 45 bis 50 Stunden. Die Ferien sind dann auch dafür da, um Überstunden abzubauen", so Manuela Rieck abschließend.
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