Winsen
Zensus-Befragung mit alten Datensätzen?
Da staunte Jens M. nicht schlecht, als ihm jetzt ein Brief für den Zensus ins Haus flatterte. Dieser war nämlich nicht an ihn adressiert, sondern an die Vorbesitzer des Gebäudes, die aber schon fast drei Jahre verzogen sind. "Wie kann so etwas passieren? Wird beim Zensus mit veralteten Daten gearbeitet?", fragt Jens M.
Das WOCHENBLATT fragte beim Landesamt für Statistik in Hannover nach.
"Zur Vorbereitung der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 wurden Daten aus Verwaltungsregistern verwendet. Dazu zählen die Gebäudeanschrift, Name und Anschrift der Eigentümerinnen und Eigentümer oder der Verwaltung des Wohnobjekts und, falls vorhanden, sogenannte Strukturmerkmale wie Gebäudeart, Eigentumsverhältnis und Art des Eigentümers. Die im Rahmen der Zensusvorbereitung verwendeten Verwaltungsdaten sind gesetzlich geregelt und stammen z.B. von den Grundsteuerstellen, den Ver- und Entsorgungsbetrieben oder den Vermessungsämtern. Die Daten aus den verschiedenen Quellen besitzen unterschiedliche Stichtage und wurden im Rahmen der Vorbereitung, welche seit 2019 läuft, mehrfach aktualisiert", erklärt Behördensprecher-Sprecher Thorben Gieseler. "Bei der schriftlichen Kontaktaufnahme mit Auskunftspflichtigen kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass Personen angeschrieben werden, die nicht mehr auskunftsfähig oder verzogen sind. Dies erfolgt aufgrund nicht aktueller Registereinträge (zum Beispiel aus den Grundsteuerdaten)."
Aber was soll Jens M. jetzt mit dem Brief machen?
"Hat eine Person einen Brief fälschlicherweise erhalten, sollte sie Kontakt mit dem zuständigen Statistischen Amt aufnehmen und dort den Sachverhalt klären. Dies kann besonders dann hilfreich sein, wenn sich die Eigentumsverhältnisse geändert haben und nun eine andere Person (in diesem Fall die aktuellen Besitzer der Immobilie) auskunftspflichtig ist", so Gieseler. Und: Wenn keine Kenntnis über die angeschriebene Person vorhanden sind, sollte der Brief als Irrläufer, z.B. mit „Empfänger unbekannt“, gekennzeichnet werden und in den Postbriefkasten eingeworfen werden.
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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