Winsen
Zum Ehrenmitglied der Musikschule ernannt
![Anna Cohrs (re.) gratulierte Christiane Dräger zur Ehrenmitgliedschaft | Foto: Michael Nix](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2023/05/25/0/576470_L.jpg?1685040259)
- Anna Cohrs (re.) gratulierte Christiane Dräger zur Ehrenmitgliedschaft
- Foto: Michael Nix
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Große Ehre für Christiane Dräger: 33 Jahre lang leitete sie die Musikschule Winsen. 2018 wurde sie in den Ruhestand versetzt. Jetzt auf der Mitgliedversammlung des eingetragenen Vereins wurde sie aufgrund ihrer Verdienste zum Ehrenmitglied der Musikschule ernannt. Vorstandsmitglied Anna Cohrs überreichte ihr eine entsprechende Urkunde.
Musikschulleiter Michael Nix trug einen Geschäftsbericht vor, der die Gäste erschütterte. Während die Unterfinanzierung der Einrichtung den Anwesenden bereits seit Jahren bewusst war, wurde nun auch die dramatisch wachsende Diskrepanz im Landesvergleich offenbart. Im Durchschnitt erhalten die 71 Musikschulen in Niedersachsen 51 Prozent kommunale Förderung, neben der Bereitstellung von Räumlichkeiten. Im Vergleich dazu liegt die Stadt Winsen lediglich bei knapp 15 Prozent Förderung, neben der Bereitstellung des Unterrichtsgebäudes, wofür die Musikschule sehr dankbar ist.
"Besonders besorgniserregend ist zudem, dass der Landkreis Harburg zu den wenigen Landkreisen bundesweit gehört, die sich überhaupt nicht an der institutionellen Förderung ihrer fünf Musikschulen beteiligen", so Nix. Die Gründe dafür seien unbekannt.
"Die Auswirkungen dieser Unterfinanzierung werden immer deutlicher. Die Musikschule muss immer häufiger die Gebühren erhöhen, zuletzt vor einem Monat in recht deutlichem Maße", so Nix weiter. Die Folge: Trotz der hausinternen Sozialtarife verliert die Musikschule zunehmend Kinder und Jugendliche aus sozial schlechter gestellten Familien, da die Sozialtarife aufgrund fehlender Mittel nur gering ausfallen und daher keine allzu große Hilfe darstellen. Zudem verschärft sich der Fachkräftemangel zunehmend. Gehaltserhöhungen halten nicht mit der Inflation stand.
"Im Vergleich zu benachbarten Musikschulen wie Lüneburg, Hamburg und Soltau, die sich in der Trägerschaft der Städte bzw. des Landkreises befinden, hat die Musikschule Winsen erhebliche Nachteile in Bezug auf Honorarmöglichkeiten und Sicherheiten. Diese Unterschiede in der Trägerschaft führen zu einer ungleichen Behandlung und setzen die Musikschule Winsen in eine benachteiligte Position", sagte der Leiter.
"Die Musikschule Winsen spielt eine unverzichtbare Rolle in der musikalischen Bildung der Region. Sie bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit, ihre musikalischen Fähigkeiten zu entwickeln und in Ensembles und Bands gemeinsam zu musizieren. Dies fördert nicht nur die kulturelle Vielfalt, sondern auch die persönliche Entwicklung und das Gemeinschaftsgefühl", machte auch Anna Cohrs deutlich. "Es ist dringend erforderlich, dass die Stadt Winsen, die umliegenden Gemeinden und der Landkreis Harburg ihre Verantwortung erkennen und angemessene finanzielle Unterstützung für die Musikschule Winsen bereitstellen."
Redakteur:Thomas Lipinski aus Winsen |
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