Jahrgangsassistenz in den Schulen
Positives Zwischenfazit im Landkreis Harburg

Präsentierten den Zwischenbericht: Kreisrätin Ana Cristina Bröcking (li.) und Katrin Richter-Fuss (Leiterin Abteilung Jugend und Familie) | Foto: Landkreis Harburg
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Der Bedarf nach der Begleitung von Schülerinnen und Schülern im Unterrichtsalltag steigt seit mehreren Jahren regelmäßig - auch im Landkreis Harburg. Mit einem Modellversuch mit dem Einsatz sogenannter Jahrgangsassistenzen in fünf Schulen will der Landkreis Harburg dem Problem begegnen. Das Zwischenfazit nach einem Schuljahr fällt sehr positiv aus. Das betonten Kreisrätin Ana Cristina Bröcking und Katrin Richter-Fuss (Leiterin Abteilung Jugend und Familie beim Landkreis Harburg), die ihren Bericht am vergangenen Dienstag im Jugendhilfeausschuss präsentierten.
Ziel der Jahrgangsassistenzen ist es u.a., inklusive Strukturen zu fördern, eine Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen, eine mögliche Stigmatisierung zu reduzieren und Übergänge sinnvoll zu begleiten, z.B. Orientierung bei neuen Strukturen zu geben. Das neue Angebot soll dabei die Schulbegleitung ergänzen, in die der Landkreis Harburg zuletzt 9,1 Millionen Euro investierte. Der Unterschied zwischen Assistenz und Schulbegleitung: Bei Letzterer gibt es eine Eins-zu-eins-Betreuung des Schulkinds, von der Jahrgangsassistenz - sieben Mitarbeiter waren im vergangenen Schuljahr im Einsatz - profitieren zeitgleich mehrere Schüler. Etwa 500 Schüler seien unterstützt worden, rechneten Bröcking und Richter-Fuss vor.
Wichtig: Die Jahrgangsassistenz muss zum Konzept der jeweiligen Schule passen. "Eine Förderung nach dem Gießkannenprinzip ist nicht sinnvoll", erklärt Kreissprecher Andres Wulfes. Eines der wichtigsten Ziele ist es, die knappen Ressourcen von Fachpersonal, das die Schüler in ihrem Schulalltag begleitet, richtig einzusetzen. Dafür sollen die Erfahrungen der Modellschulen nach dem zweijährigen Projektzeitraum ausgewertet werden. Diese Schulen beteiligten sich als Modellschulen an dem Projekt: Alte Stadtschule, Wolfgang-Borchert-Schule (beide Winsen), Aue-Grundschule Garstedt, Grundschule Salzhausen-Eyendorf und Grundschule Nenndorf. Die Jahrgangsassistenzen wurden geleistet von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, der Interessengemeinschaft (InGe) Salzhausen und dem Kinderhaus Wittorf.
Im kommenden Jahr soll an den fünf Modellschulen das Angebot weitergeführt und zum Teil auf weitere Jahrgangsstufen ausgeweitet werden. Zudem kommen mit der Grundschule in Tostedt und der Oberschule in Neu Wulmstorf zwei weitere Einrichtungen hinzu. Am Ende wird die Politik entscheiden müssen, ob die Jahrgangsassistenz zum dauerhaften Angebot neben der Schulbegleitung wird, die auf jeden Fall fortgeführt wird. Die Kosten für die Jahrgangsassistenz betrugen exakt 267.556,92 Euro. Im Jugendhilfeausschuss wurde deutlich: Wenn es nach Schulleitungen, Trägern, Jugendamt, Lehrern und dem Fachpersonal selbst geht, hat sich die Jahrgangsassistenz bereits nach dem ersten Jahr bewährt.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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