Winsen
Das Herzkatheterlabor - Ein Garant für optimale medizinische Versorgung
Jetzt gibt es einen zweiten Standort im Landkreis, an dem Patienten mit akuten Herzinfarkten therapiert werden
Als „Meilenstein für die Optimierung der Patientenversorgung im Landkreis“ bezeichnete Landrat Rainer Rempe das neue Herzkatheterlabor (HKL) im Krankenhaus Winsen. Das Labor gibt es seit Anfang des Jahres. Jetzt ließ sich der Landrat von Geschäftsführer Norbert Böttcher und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenhäuser Buchholz und Winsen die Hightech-Einrichtung zeigen. Das Labor entspricht den neuesten Standards. Es kann nicht nur für akute Eingriffe am Herzen, sondern auch für geplante Untersuchungen und Therapien von Gefäßveränderungen genutzt werden.
Die Baukosten von 2,4 Millionen Euro teilen sich das Land Niedersachsen, der Landkreis Harburg und die Krankenhäuser Buchholz und Winsen zu je einem Drittel. Kostenrahmen und Terminplanung wurden trotz erschwerter Bedingungen - Pandemie und Lieferengpässe im Bausektor - vollständig eingehalten, wie Böttcher bei der Besichtigung hervorhob.
„Wir sind froh und dankbar, mit dem Landkreis Harburg einen verlässlichen und starken Gesellschafter zu haben“, sagte Böttcher. Das Herzkatheterlabor sei eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser. „An beiden Standorten sind wir inzwischen in der Lage, nahezu jedes kardiologische Krankheitsbild nach dem aktuellen Stand der Forschung zu behandeln“, so der Geschäftsführer weiter.
Das HKL ist an strategisch günstiger Stelle untergebracht: Es befindet sich im Erdgeschoss des Krankenhauses Winsen auf einer Ebene mit dem Notfall- und Diagnostikzentrum (NDZ) samt Schockraum, wo die meisten Herzinfarktpatientinnen und -patienten mit dem Rettungswagen eintreffen. Diese räumliche Nähe fördert eine zeitnahe Behandlung, die ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer Herzinfarkttherapie ist.
Das Herzkatheterlabor wird betrieben von der Sektion Kardiologie/Angiologie, die sich als erste Abteilung der Krankenhäuser Buchholz und Winsen häuserübergreifend aufstellt. Die um den Standort Winsen erweiterte Sektion ist Teil der Medizinischen Klinik der Krankenhäuser Buchholz und Winsen unter Leitung der Chefärzte Dr. Werner Raut und Dr. Markus Leeker.
In der Sektion Kardiologie/Angiologie sind die Chefärzte Dr. Werner Raut und Dr. Klaus Hertting sowie sieben Oberärzte tätig. Alle Ärzte kommen sowohl in Buchholz als auch in Winsen zum Einsatz und stimmen sich genauestens miteinander ab. An beiden Standorten gibt es feste Teams, sodass jederzeit Kathetereingriffe möglich sind.
Wie Landrat Rempe betonte, wird das Herzkatheterlabor in Winsen als zweiter HKL-Standort in idealer Weise der besonderen Struktur des Landkreises Harburg gerecht, der über mehrere bevölkerungsstarke Schwerpunkte verfügt. „Auf diese medizinische Infrastruktur, die für alle Bürgerinnen und Bürger gut zu erreichen ist, können wir stolz sein“, so Rempe weiter.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nahmen bei Sonderterminen bereits die Gelegenheit wahr, sich vor Ort die interventionelle Behandlung von Gefäßverschlüssen demonstrieren zu lassen: Ein dünnes Röhrchen (Katheter) wird durch die Blutgefäße bis zum Herzen vorgeschoben. Mit einem Ballon wird das verschlossene Gefäß aufgeweitet. Ein Metallgitter (Stent) hält das Gefäß künftig offen.
Die Gefahr von Schädigungen des Herzmuskels, die nach einem Herzinfarkt zu Pumpschwäche des Herzens und damit zu bleibenden Beeinträchtigungen führen können, wird dank der wohnortnahen, professionellen Behandlung der Patientinnen und Patienten minimiert. „Hier zeigt sich, in welchem Maße eine hochwertige medizinische Versorgung vor Ort nicht nur Lebensqualität sichert, sondern tatsächlich Leben rettet“, so Landrat Rempe, der betonte, dass der Landkreis Harburg die hervorragende Arbeit der Krankenhäuser weiterhin in jeder Weise unterstützen werde. (nf/nw).
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