Landkreis Stade
A26: Einweihung zu peinlich?
bc. Jork. Wenn alle restlichen Schilder aufgestellt und die letzten kleinen Ausbesserungsarbeiten fertig werden, könnte die A26-Anschlussstelle Jork schon am Donnerstag, 27. November, freigegeben werden. Spätestens aber am Samstag, 29. November, soll hier der Verkehr rollen. Doch zum Feiern ist offenbar niemandem zumute. Eine Eröffnung im Beisein von Prominenz aus Politik und Wirtschaft, wie es sonst bei solchen Anlässen durchaus üblich ist, wird es nach Auskunft von Hans-Jürgen Haase, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau, nicht geben. Auch Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies wird nicht vor Ort sein.
Der Bund ist zwar Bauherr der Straße, die Freigabe liegt aber beim Land. Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, lässt kein gutes Haar an der rot-grün geführten Landesregierung: "Wenn man sich schon bis auf die Knochen blamiert, dann will man das nicht auch noch mit einer Feierstunde tun."
Vermutlich wird die Trasse klammheimlich irgendwann im Morgengrauen aufgemacht. Offensichtlich befürchten die Verantwortlichen tatsächlich neue peinliche Schlagzeilen. Wie berichtet, wird die Autobahn vorerst nur in Richtung Stade geöffnet. Über Monate wird die A26 definitiv eine Einbahnstraße bleiben. "Gaga-Autobahn vor den Toren Hamburgs" titelte zum Beispiel die "Hamburger Morgenpost". Auch die Satire-Sendung "extra 3" des NDR und die RTL-Show "Mario Barth deckt auf" nahmen die "A26-Light" schon aufs Korn.
Frühestens wenn im Sommer 2015 nach Eröffnung der Jorker Ortsumgehung (Mai 2015) die Ergebnisse des Verkehrsmonitorings auf dem Tisch liegen, könnte die Autobahn in Jork doch noch in beide Richtungen freigegeben werden.
Haase: "Es war nie geplant, dass die Teilfreigabe eines Teilstücks groß gefeiert wird." Erst wenn der dritte Bauabschnitt der A26 bis Neu Wulmstorf voraussichtlich im Jahr 2020 fertiggestellt ist, gebe es eine offizielle Einweihung.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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