Wie geht Buchholz mit Wetterextremen um?
Klimaanpassungsmanagement soll kommen

Landunter in Buchholz - am 26. Mai 2024 überschwemmte der Starkregen die Stadt in wenigen Minuten | Foto: Michael Schön
  • Landunter in Buchholz - am 26. Mai 2024 überschwemmte der Starkregen die Stadt in wenigen Minuten
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"Land unter" hieß es im vergangenen Jahr am Sonntag, 26. Mai. Wenige Minuten Starkregen reichten aus, um die Innenstadt unter Wasser zu setzen, Keller und Tiefgaragen liefen voll, sogar das Krankenhaus wurde in Mitleidenschaft gezogen, als das Wasser bis in die Operationssäle lief und das Personal versuchte, mit Bettlaken das eindringende Wasser zu stoppen.
Und im Sommer kommt die Hitze, bei der sich vor allem in der Innenstadt bis in die Nacht die Wärme staut. Stürme sorgen für unzählige Feuerwehreinsätze. Kurz: Auch Buchholz bleibt von Wetterextremen nicht verschont. Da die Stadt aber trotz aller Bemühungen (z.B. durch die Initiative Buchholzzero) natürlich nicht allein das Klima retten und das Wetter beeinflussen kann, will die Verwaltung nun dafür sorgen, dass die Stadt besser vor den Wetterextremen geschützt ist, da der Klimawandel auch weiterhin große Auswirkungen auf Mensch und Tier in Buchholz haben wird.
Aus Sicht der Verwaltung ist es sinnvoll das Thema gesamtheitlich zu betrachten und zu prüfen. Hierdurch wird es möglich zu analysieren, gegenüber welchen Folgen des Klimawandels die Stadt Buchholz besonders störanfällig ist und auf welchem Wege die Resilienz gesteigert werden kann. Wie in der Sitzung des Ausschusses für Stadt- und Grünplanung, Umwelt und Klima am 5. Juni 2024 und im Klimabeirat am 10. Juni 2024 berichtet, plant die Stadt Buchholz daher die Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz. Ein entsprechender Förderantrag wurde im Januar 2024 gestellt und Ende November 2024 bewilligt. Ziel des Erstvorhabens ist die Erstellung des Konzepts zur Klimaanpassung und zum natürlichen Klimaschutz.

Maßnahmen zur Klimaanpassung werden entwickelt

Hierbei werden im ersten Schritt der Bestand bzw. die Bestandsdaten (z.B. aktuelle Klimadaten sowie Szenarien) erhoben und aufbereitet. Anschließend werden in einer Analyse Betroffenheiten und Hotspots in der Kommune identifiziert. Darauf aufbauend wird eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen Klimaanpassung entwickelt. Abschließend wird ein Maßnahmenkatalog erstellt. Begleitet wird die Erstellung von einer Umfangreichen Akteurs- und Öffentlichkeitsbeteiligung. Neben der Klimaanpassung wird im Konzept auch das Thema „Natürlicher Klimaschutz“ adressiert. Hierunter sind natürliche Klimaschutzmaßnahmen zu verstehen, wie beispielsweise die Erstellung und Verwendung von Pflanzenkohle, die Wiedervernässung von Mooren und der Schutz und die Anlage von Wäldern, Wiesen und Grünflächen, beispielsweise durch Entsiegelung von Flächen.

Klimamanager zunächst für zwei Jahre geplant

Für die Erstellung des Konzepts wird für zunächst zwei Jahre ein Klimaanpassungsmanagement eingestellt. Das Management koordiniert die Erstellung des Konzepts und bezieht hierbei alle relevanten Akteure sowie die Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit ein. Für eine fachliche Zuarbeit und Analysen werden externe Fachbüros beauftragt. Hierfür sind entsprechende Haushaltsmittel im Doppelhaushalt 2025/2026 hinterlegt. Die Förderquote beträgt rund 80%. Zur Umsetzung des Konzepts besteht aktuell die Möglichkeit die Förderlaufzeit um drei Jahre zu verlängern. Die Verwaltung plant diese Verlängerung in Anspruch zu nehmen, sofern dies möglich sein wird.
Die Ausschreibung für diese Stelle ist bereits erfolgt.

Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

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