Realschule Am Kattenberge Buchholz
Schulhund Ally: Pädagogin auf vier Pfoten
Ally hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einer wichtigen "Mitarbeiterin" entwickelt: Die zweijährige Golden-Retriever-Hündin ist in der Realschule Am Kattenberge (RAK) in Buchholz als Schulhund im Einsatz. Auch Schulleiter Fabian Linder lobt den Einsatz des Schulhundes. „Allein ihre Anwesenheit strahlt Ruhe aus", betont RAK-Leiter Fabian Linder. "Sie ist ausgleichend und ein beruhigender Faktor, den viele Schülerinnen und Schüler gern in Anspruch nehmen.“
Der erste Weg von Ally und ihrem Frauchen, RAK-Lehrerin Inken Fiebelkorn, führt jeden Morgen ins Sekretariat. „Unsere Sekretärin ist zwar sehr nett, aber noch netter sind ihre Leckerlis“, erklärt Inken Fiebelkorn schmunzelnd. Um kurz vor 8 Uhr machen sie und Ally sich auf den Weg in die Klasse 5a. „Ich muss mit Ally früher losgehen als ohne sie“, sagt die 29-jährige Pädagogin. Warum, wird schnell klar. Ally ist im wahrsten Sinne des Wortes bekannt wie ein bunter Hund - und bekommt jede Menge Streicheleinheiten.
Im Klassenraum der 5a angekommen, steht Deutsch auf dem Stundenplan. Ally begibt sich direkt auf ihren festen Platz. Das ist ritualisiert. Erst wenn Inken Fiebelkorn in Arbeitsphasen zu den Schülerinnen und Schülern geht, verlässt die Hündin ihre Decke und kommt mit. Jetzt beginnt ihre eigentliche „Arbeit“. Die Kinder streicheln sie, geben einfache Kommandos und Leckerlis. „Ich kann mich manchmal nicht so gut konzentrieren“, berichtet Fünftklässlerin Hannah. „Ally muss mich nur angucken, dann geht es schon wieder besser.“ Bereits diese Situation zeigt Inken Fiebelkorn, was ein Pädagoge auf vier Pfoten leisten kann. „Ally schafft oft auch Gesprächsanlässe, sie schafft es, Bindungen aufzubauen, und merkt, wenn es Kindern schlecht geht - ein paar Kuscheleinheiten und der erste Schmerz ist gelindert“, berichtet Fiebelkorn.
Die Deutschstunde nähert sich dem Ende. Ally ist nach ihren Runden zwischenzeitlich wieder auf ihre Decke gegangen. Und manchmal ist sie da auch eingeschlafen. Nach 90 Minuten ist nicht nur die Deutschstunde vorbei, sondern auch Allys Arbeitstag. Ally darf laut Tierschutz nämlich nur 90 Minuten am Tag arbeiten. Die Zeiten müssen sogar erfasst werden.
Während Inken Fiebelkorn noch weitere Unterrichtsstunden an diesem Tag vor sich hat, wartet Ally brav im Lehrerzimmer. Kolleginnen und Kollegen, die gerade eine Freistunde haben, kraulen gern. Und wenn niemand dort ist, lohnt sich für Ally bestimmt der Abstecher ins Sekretariat. (os/nw).
Ausbildung dauert ein Jahr
Die Ausbildung eines Schulhundes dauert ein Jahr. Es wird eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt. Die wird über Hundeschulen u.a. unter dem Dachverband Projekthunde Deutschland organisiert. Geprüft werden zum Beispiel, ob der Hund Kommandos ausführen kann und auf seinem Platz bleibt.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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