Wildtiere im Landkreis Harburg
Tierische Nachbarn im Wald und in der Luft

Der Mäusebussard scannt seine Umgebung | Foto: Andreas Petzhold / pixabay
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  • Der Mäusebussard scannt seine Umgebung
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Was fliegt und flitzt denn da in unserer Region herum? Das fragte sich das WOCHENBLATT, legte sich mit dem Fernglas auf die Lauer und holte Informationen bei Karsten Müller (Arbeitskreis Naturschutz) ein. In loser Reihenfolge präsentieren wir nun die Mini-Serie "Unsere tierischen Nachbarn". Heute lernen Sie eine kleine Auswahl von Vögeln kennen (erster Teil der Serie), die in unserer Region zu entdecken sind:

  • Bussard

In Deutschland zählt der Bussard zu den sogenannten Standvögeln. Diese verbringen im Gegensatz zu den Zugvögeln das ganze Jahr in der Nähe ihrer Brutstätten und fliegen zum Überwintern nicht in den Süden.
"Im Landkreis Harburg ist der Vogel sehr häufig anzutreffen, obwohl er früher nicht geduldet wurde.
Man ging fälschlicherweise davon aus, dass er maßgeblichen Anteil am Hühnerraub im Landkreis hatte. Heute weiß man, dass dafür der Habicht verantwortlich ist", sagt Karsten Müller vom Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt e.V..

Auf dem Speiseplan des Bussards, der eine Unterart der habichtartigen Greifvögel ist, stehen Nagetiere, Kaninchen und Jungvögel.
Wie bei sehr vielen Greifvögeln halten sich die natürlichen Feinde des gefiederten Jägers in Grenzen. Lediglich größere Vögel werden ihm in der Regel gefährlich.
Der Bussard kann bis zu 20 Jahre alt werden und ist an seinem dunkelbraun-weißen Gefieder gut zu erkennen. Die Flügelspannweite beträgt beim Weibchen bis zu 1,35 Meter und beim Männchen bis zu 1,20 Meter.

  • Storch

Der Storch ist entfernt verwandt mit dem Reiher und ähnelt diesem im Körperbau sehr.
Die großgewachsenen Vögel besitzen lange Hälse, lange Beine und einen kräftigen, meist rot gefärbten Schnabel. Seine großen Flügel können eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern erreichen.
Störche sind als Zugvögel bekannt, obwohl sie in den meisten Regionen ortsgebunden leben. Lediglich in Teilen Europas suchen sie sich zum Überwintern ein wärmeres Quartier südlich ihrer Heimat.

Die Romantik, die mit dem Storch einhergeht, liegt in seinem für Tiere nicht so typischen monogamen Partnerverhalten. Er lebt gerne in Feuchtgebieten und an Süßwassergewässern.
Folglich ernähren sich die Vögel hauptsächlich von Fröschen, Fischen, Schnecken und Insekten, wobei ihnen auf der Nahrungssuche ihr langer Schnabel hilft, um das Erdreich umzupflügen.
Der Storch wird bis zu 30 Jahre alt.
Hierzulande ist am häufigsten der Weißstorch anzutreffen, da er gerne auf Gebäudedächern nistet.
Somit liefert er als Fotomodell die schönsten Motive, wenn er sein Nest auf einem Reetdachhaus errichtet. Dagegen ist der Schwarzstorch ein Waldbrüter und demzufolge deutlich seltener zu beobachten.

  • Falke

Der Falke ist grundsätzlich ein im Verborgenen lebender Jäger.
Im Landkreis Harburg ist der Turmfalke die am häufigsten anzutreffende Art.
Er erhielt seinen Namen von seiner liebsten Behausung, er lebt zwischen den Menschen auf Höfen, Scheunen oder eben Türmen.
"Landwirte und Hofbesitzer können den Falken einen großen Gefallen tun und ganz simpel einen Nistkasten am Giebel befestigen.
Wenn man Glück hat, ziehen die Bewohner dort bald ein", appelliert Karsten Müller an die hiesigen Grundbesitzer. "Er muss nur hoch genug gehängt werden, andernorts leben sie gerne an Felswänden."

Bis zu 15 Jahre alt kann ein Falke werden, hat eine Flügelspannweite von bis zu 82 Zentimetern und ernährt sich am liebsten von Wühlmäusen, Käfern, Insekten, Regenwürmern und anderen Vögeln.
Hilfreich auf der Jagd sind ihm besondere Sensoren auf der Netzhaut, mit denen er ultraviolettes Licht sehr gut wahrnehmen kann.
So fliegt der Räuber über Felder und hält unter anderem Ausschau nach frischem Mäuse-Urin, der dieses "Licht" besonders gut reflektiert.
Hat er eine solche Reflexion bemerkt, verharrt er im sogenannten Rüttelflug (steht in der Luft) über dem Ort der Begierde und wartet auf die nächste Maus, um sich dann mit bis zu 60 Stundenkilometern auf sie zu stürzen.

  • Waldkauz

Der Waldkauz ist eine Art der Eulen und die in Niedersachsen am häufigsten anzutreffende Eulenart. Dieser Vogel ist der einzige nachtaktive Räuber unter den bisher vorgestellten Tieren.
Seine Flügelspannweite beträgt bis maximal einen Meter und am liebsten frisst er Mäuse, Fische, Frösche, Sperlinge, Wanderratten und Würmer.
Unverdauliche Nahrungsteile werden in sogenannten Gewöllen wieder herausgewürgt.
Sein natürliches Habitat ist, wie der Name erahnen lässt, der Wald.
Allerdings nistet diese Eulenart auch gerne in Winkeln auf Dachböden, versteckten Mauerspalten oder in Ruinen. Ein Waldkauz kann bis zu 20 Jahre alt werden, obwohl der Durchschnitt eher bei 15 Jahren liegt.

Insekten - die faszinierenden Nachbarn
Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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