Winterwetter: Wie weiß wird es?
Der Herbst ist da und mit ihm die ersten Stürme. Nach einem heißen Sommer hatte die Feuerwehr im Kreisgebiet Stade Mitte September bereits alle Hände voll mit Aufräumarbeiten zu tun. Der Bahnverkehr war durch umstürzende Bäume gestört und ganze Züge wurden evakuiert. Noch zu beantworten bleibt jetzt die Frage, wie bei einem solchen Herbstbeginn der Winter werden wird.
Schneemassen in Stade?
Mit viel Schnee war im Norddeutschen Tiefland schon in der Vergangenheit selten zu rechnen. Durchschnittliche Januartemperaturen von +0,5 Grad Celsius sprechen für milde Wintermonate und entlang der Elbe fielen in den vergangenen Jahren höchstens vereinzelte Schneeflocken. Anders als in den Alpen oder dem Mittelgebirge gab es in der Region laut Wetterexperten seit einem halben Jahrhundert <a target="_blank" href="https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/panorama/wann-wirds-mal-wieder-richtig-winter-d102286.html">nur selten weiße Weihnachten</a>. Genauer gesagt, lag in der Weihnachtszeit der vergangenen 50 Jahre lediglich elf Mal eine Schneedecke. Ganz ausgeschlossen ist die weiße Weihnacht allerdings auch in Stade nicht. Im Jahr 2010 zum Beispiel schlug sich der gesamte Landkreis bereits im Dezember durch weißes Winterwetter.
Weiß wird es meist erst nach Silvester
Wieso wird es mit weißen Weihnachten derart selten etwas? Zur Weihnachtszeit herrschen im Norddeutschen Tiefland oft westliche Strömungen vor, die feuchte Luft über die Grenzen transportieren. Bis nach Silvester bleibt das Winterwetter im Landkreis daher mit einer fast 75-prozentigen Wahrscheinlichkeit mild. Die winterlichsten Temperaturen stellen sich schon seit längerer Zeit erst im neuen Jahr ein. Im Januar zum Beispiel sind auf den Straßen des Landkreises Stade vergleichsweise viele Fräsen anzutreffen, die den <a target="_blank" href="https://www.jh-profishop.de/de/schneefraesen/">Asphalt von Schnee und Eis befreien</a>. Anders als in anderen Teilen Deutschlands hält die Winterzeit im hohen Norden vergleichsweise lange an. Bis Mitte März bleibt es statistisch gesehen kühl. Daher ist mit dem durchschnittlich kältesten Tag des Jahres eher im Februar als im Dezember zu rechnen.
Langzeitprognose spricht für plötzlichen Frost
Anfang dieses Jahres verwehte die winterliche Kältewelle zwischen Ende Februar und März Temperaturen von unter -10 Grad Celsius nach Stade. Will man den <a target="_blank" href="https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/klimadatenverarbeitung/statistik/statistik_node.html">Langzeitstatistiken der Wetterdienste</a> glauben, so wird sich dieser Trend jetzt wahrscheinlich fortsetzen. Mit arktischer Polarluft und eisigen Dauerfrostlagen wäre demnach gegen März des nächsten Jahres zu rechnen. Dieses Jahr drohte bis Ende April Nachtfrost und sogar am Tage erreichten die Temperaturen erst im Mai einen zweistelligen Bereich. Im vergangenen Jahr hat überfrierende Nässe schon Anfang Dezember für schwierige Straßenverhältnisse mit Unfallgefahr gesorgt. Ein plötzlicher Wintereinbruch wie dieser bleibt auch heuer nicht ausgeschlossen. Damit Autofahrer von frostigen Straßen nicht überrascht werden, weisen Experten auf die Winterreifenpflicht ab dem ersten November hin. Bis Mitte April bleiben die Sommerreifen in der Garage und, falls sich die Langzeitprognose für den Landkreis bestätigt, darf es in Stade vielleicht sogar ein halber Monat länger sein.
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