Mit Luft und Leidenschaft

Erfreut sich großen Zulaufs: das Drachenfest auf der dänischen Insel Fanö | Foto: Frank Schulz
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  • Erfreut sich großen Zulaufs: das Drachenfest auf der dänischen Insel Fanö
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Sport, Spiel und Spaß: Drachenfliegen ist ein tolles Hobby für jeden / „Es fehlt an Nachwuchs“, erklären Dörte und Frank Schulz

(ab). Sie heißen „Cassandra“, „Inigmabox“ oder „Cassagne“-Rad: Wer einen Drachen erfindet, gibt ihm einen Namen. Auch der Buxtehuder Frank Schulz (46) hat seine Erfindung benannt: Sie heißt „6zu1“. Im Jahr 1992 entdeckten er und Ehefrau Dörte (46) das Hobby Drachenfliegen für sich. „Die ersten Drachen haben wir fertig gekauft, sind danach aber zügig zum Selbstbauen übergegangen“, erzählt Frank Schulz. Für ihre luftige Leidenschaft sind sie viel rumgekommen, sogar bis nach Neuseeland.

Einen Pflichttermin im Jahr gibt es Frank und Dörte Schulz: das Drachenfest auf der dänischen Insel Fanö. „Da treffen sich internationale Drachenflieger von überall“, sagt Dörte Schulz. Zum größten Drachenfest der Welt kommen Menschen aus Frankreich, Holland, England, aber auch aus Japan und Australien. „Das ist das Schönste an dem Hobby, dass man so viele Menschen kennenlernen und Kontakte knüpfen kann“, sagt Frank Schulz. Von März bis Oktober geht die Drachensaison, in den „freien Monaten“ wird gebaut und genäht. Das jüngste Projekt: ein historischer Drache aus dem 19. Jahrhundert - aus Baumwolle und Bambus.

Rund 170 Drachen hat das Ehepaar mittlerweile selbst gebaut, vier Meter breit und zehn Meter lang ist der größte, 30 mal 60 Zentimeter der kleinste. Leider fehle der Nachwuchs. „Drachenfliegen ist einfach zu wenig verbreitet“, stellt Frank Schulz fest.

Material und Muster
Dörte und Frank Schulz wurden bereits auf den Verkauf selbstgebauter Drachenmodelle angesprochen. „Doch sobald wir sagen, wie viel allein das Material kostet, erlahmt das Interesse schnell“, sagt Frank Schulz. Bei dem Stoff handelt es sich meist um Spinnacker-
nylon, die Stäbe sind aus Kohlefaser. Ca. 500 bis 600 Euro kostet das Material im Durchschnitt. Bei einem Muster werden mehrere Stoffe übereinander gelegt, festgenäht und der Überstand abgeschnitten.

Bis 100 Meter Höhe
Die Länge der Schnur darf nicht mehr als 100 Meter betragen, denn in der Höhe beginnt der Hubschrauberluftraum. Übrigens: Im oft windigen St.
Peter-Ording an der Nordsee kann man sehr gut Drachen steigen lassen.

Anleitung zum Selbstbauen
Material für die klassische Rautenform:
• Tyvek (erhältl. in Bastelgeschäften) oder Baumwollstoff, es geht auch Zeitungspapier • Holzstäbchen oder schmale Holzleisten aus dem Baumarkt
• eine lange Schnur

Das Material in Rautenform zuschneiden, etwas Stoff zum Einschlagen überstehen lassen. Ein Stäbchen von der oberen zur unteren, ein zweites von der rechten zur linken Spitze legen. Kanten einschlagen und festkleben oder -nähen. Je eine Schnur an der Kreuzung der Stäbchenmitte, an der unteren Spitze und am rechten äußeren Punkt befestigen, die Schnüre zusammenbringen und miteinander verknoten und an einer langen Schnur befestigen.
• Infos: www.drachenforum.net.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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