Geteilte Leidenschaft
Quadkinder sorgen für leuchtende Kinderaugen
Das Hobby mit einem guten Zweck verbinden: Wie Motorradfahren auf vier Rädern - so beschreibt Oberkommissar Reiner Helms, Dorfsheriff von Apensen, seine Begeisterung fürs Quadfahren. "Es ist ein ganz besonderes Fahrgefühl - sich den Wind um die Nase wehen lassen, sowohl auf Straßen als auch in unwegsamen Gelände zu fahren und trotzdem stabil auf vier Rädern unterwegs zu sein." Die erste Probefahrt mit einem Quad, die er vor fünf Jahren gemeinsam mit seinem Freund Malte Richter aus Buxtehude unternahm, sorgte bei beiden für ein breites Grinsen und leuchtende Augen. "Wir waren sofort infiziert", sagt Malte Richter. Auf der Suche nach Gleichgesinnten stießen die beiden Freunde auf die Quadkinder, die bundesweit, in Regionalgruppen aufgeteilt, Fahrten für benachteiligte Kinder anbieten. Denn das ist eine Besonderheit der Quad-Fahrer und -Fahrerinnen: Sie lassen auch andere an ihrer Lebensfreude teilhaben und haben eine riesige Fangemeinde jeden Alters.
Beifahrer jeden Alters sind begeistert
"Es ist unbeschreiblich, wie groß der Ansturm ist und mit was für einem glücklichen Lächeln Kinder vom Quad steigen - egal ob sie z.B. krank oder ein Mobbingopfer sind oder auch ein Handicap haben", sagt Joachim Thien aus Harsefeld, der als Mitglied der "Quadkinder Bremen, Hamburg und Umgebung" Fahrer zu Veranstaltungen in der hiesigen Region einlädt. Das sind rund 30 Termine pro Jahr, bei denen die Quadkinder ehrenamtlich Fahrten anbieten, um entweder betroffenen Kindern und mittlerweile auch Erwachsenen direkt eine Freude zu machen oder um mit Fahrten für Jedermann Spendengelder für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu sammeln. "Wir fahren uns zum Teil die Räder eckig, um unsere kleinen und auch großen Beifahrer glücklich zu machen", sagt Malte Richter. Fahrzeug, Fahrweise und Geschwindigkeit werden dabei auf jeden Beifahrer abgestimmt, auf Trikes können z.B. auch Passagiere mit Sauerstoffgerät mitgenommen werden. Zum Abschluss jeder Fahrt bekommt der Beifahrer eine Urkunde zur Erinnerung.
Vom Weihnachtsmarkt bis zum "letzten Wunsch"
"Wir haben dieses Jahr z.B. beim Seifenkistenrennen in Harsefeld mit 15 Fahrern 250 Kinder gefahren, beim Flohmarkt von Marktkauf in Buxtehude 2017 auf dem Parkdeck mit sieben Fahrern 150 Kinder und beim Drachenfest auf Krautsand waren wir zweimal hintereinander mit 50 Fahrern dabei", nennt Joachim Thien als Beispiele für Veranstaltungen. Auch zu Schützenfesten und Weihnachtsmärkten wird die Gruppe eingeladen. "Nach einem solchen Wochenende wissen wir, was wir getan haben", sagt Reiner Helms. "Mal eben 350 Kilometern an zwei Tagen Quad zu fahren ist anstrengend, macht aber auch Riesenspaß."
Des Weiteren sorgen die Quadkinder im Kinderhospiz Calluna in Soltau regelmäßig für leuchtende Augen bei schwerstkranken Kindern und ihren Geschwistern und sind für LEA in Neu Wulmstorf, die Lebenshilfe Buxtehude und Stade und viele weitere Institutionen gefahren. "Letzte Wünsche" wurden von den Quadkindern ebenfalls schon mehrfach erfüllt. "Das geht unter die Haut", sagt Joachim Thien. "Aber wir versuchen, alles möglich zu machen."
Helme werden zur Verfügung gestellt. Unterstützt werden die Quadkinder von zahlreichen Helfern, die den Kindern die Helme aufsetzen, die Fahrt besprechen und erklären, was zu tun und zu lassen ist, und für Sicherheit sorgen. Auch hinter den Kulissen gibt es viele Helfer wie z.B. Werner Schobbe, der als Grafiker der Quadkinder u.a. das Logo entworfen hat, Filme für die Facebookseite erstellt, Rückblicke, Veranstaltungskalender und vieles mehr erstellt.
Die nächste Veranstaltung, bei der die Quadkinder für Lebensfreude sorgen, ist der Weihnachtsmarkt im Convivo-Park in Fredenbeck am Sonntag, 18. Dezember, 11 bis 17 Uhr.
Fragen per Mail an QK-HB-HH-UMG@gmx.net
Infos bei Facebook unter
https://de-de.facebook.com/groups/503128803192558/?mibextid=6NoCDW
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