AfD will einen Vortrag über Rechtspopulismus an der VHS verbieten
tk. Buxtehude. In Buxtehude ist ein Streit über die Unabhängigkeit der Volkshochschule (VHS) entbrannt. Grund: Die AfD verlangt, dass der im März geplante Vortrag "Gefährdet der Rechtspopulismus unsere Demokratie" von Alexander Heusler abgesetzt wird. Das sei ein indoktrinierender, linksideologischer Hetzvortrag, so die AfD. Weil die VHS jährlich 250.000 Euro von der Stadt bekomme, gelte ein Neutralitätsgebot.
Die Fraktion der "Linken" kontert: "Keine Zensur der VHS durch die Verwaltung oder politische Parteien." Die VHS habe die Aufgabe, in der Erwachsenenbildung gesellschaftspolitische Dinge zu thematisieren. Der Rat solle daher feststellen, dass er sich gegen Zensur und politische Einflussnahme bei der VHS stelle.
Dass der AfD-Antrag eine Erfolgschance hat, bezweifeln Politiker und die Stadtverwaltung. Der Vorsitzende des VHS-Beirats Hans Uwe Hansen (SPD) stellt fest, dass er einen solchen Versuch der Einflussnahme und Zensur durch die Politik in 44 Jahren noch nicht erlebt habe. Der Beirat, der den VHS-Direktor berät, habe die Vortragsveranstaltung abgesegnet. "Wenn wir solche Einflussnahme zulassen, melden sich demnächst überzeugte Vegetarier, die Kochkurse mit Fleischgerichten untersagen wollen", bringt es Hansen auf den Punkt.
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