Bürger sind sauer auf den Kreis Stade
Lärmsplitt und Bröckelrohre: Dammhauser auf Zinne
Die Sanierung der Kreisstraße in Dammhausen war keine Überraschung. Sie wurde vom Landkreis angekündigt. Das, was dabei herausgekommen ist, war für viele Bürgerinnen und Bürger dennoch eine böse Überraschung: Der grobe Splitt führt im Vergleich zur Zeit vor der Instandsetzung zu deutlich mehr Lärm durch den Verkehr. Beim Ortstermin wird klar: Das ist keine Einbildung, sondern für die, die an der Straße wohnen, bittere Realität. Die Menschen in Dammhausen finden diese Murks-Sanierung misslungen und fühlen sich als Landkreis-Bürger zweiter Klasse.
Denn noch etwas nervt sie, wofür die Stader Kreisverwaltung ihrer Ansicht nach die Verantwortung trägt: Zwei Wirtschaftswege sind seit drei Jahren dicht, weil der Kreis beim Bau des neuen Rad- und Fußwegs samt Regenwasserkanal dort Rohre zur Rückhaltung verlegt hat, die offenbar instabil sind. "Die eigentlich runden Rohre aus Kunststoff waren schon vor der Abnahme oval", sagt ein Anlieger. Die beiden Anwohnerwege sind seitdem gesperrt. Ein langer Bauzaun sichert die unterirdischen Bröckelrohre vor zu großer Belastung.
Mit diesem Thema haben sich der Ortsvorsteher Heinrich Bröhan (CDU) und sein Amtsvorgänger Thomas Sudmeyer (SPD) bereits intensiv auseinandergesetzt. Ergebnis: irgendwie nichts. "Wir diskutieren mit dem Kreis seit mehr als zwei Jahren", sagt Sudmeyer.
Im Februar, sagt sein Nachfolger Heinrich Bröhan, habe die Kreisverwaltung angekündigt, dass es jetzt ein Beweissicherungsverfahren geben solle. "Seitdem habe ich nichts mehr gehört", kritisiert der Ortsvorsteher.
Lärmsplitt und Bröckelrohre:
Was sagt die Stader Kreisverwaltung zu den beiden Themen, die für die Menschen in Dammhausen ein neues und ein Dauerärgernis sind?
"In der Oberflächenbehandlung in Dammhausen wurde Splitt verbaut - ein komplett neuer Straßenoberbau mit komplett neuen Asphaltdeckschichten war dort aus technischen Gründen nicht möglich. Es wird erwartet, dass durch das Befahren in Kombination mit warmen Temperaturen, also durch Abpolieren der Splittkornspitzen und ein geringfügiges Setzen der Splittkörner in das Bitumen, die Geräuschentwicklung deutlich abnimmt", sagt der Landkreis auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Die Regenwasserrückhaltung: "Zur Einleitung eines Beweissicherungsverfahren wurde ein Anwaltsbüro beauftragt. Mit dem Beweissicherungsverfahren kann erst begonnen werden, wenn es vom Gericht angeordnet wurde. Die Stichstraßen sind Privatwege und gesperrt – also keine öffentlichen Wege."
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