Ausschreibung 50 Prozent über Planungskosten
Preisexplosion am Bau: Was wird aus Buxtehuder Großprojekten?

Ein Entwurf der neuen Halle Nord | Foto: MRO
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Das war keine gute Nachricht im nicht-öffentlichen Teil der Buxtehuder Ratssitzung: Die Ergebnisse der Ausschreibungen für die neue Halle Nord liegen teils deutlich über den geplanten Kosten. In einem Fall sogar 50 Prozent. Ralf Dessel, als Fachbereichsleiter Teil des Führungsteams der Verwaltung, bestätigt, dass es zu dieser Kostensteigerung gekommen ist. "Die Ergebnisse liegen teils deutlich über den Kostenschätzungen." Frage: Wie geht es weiter?

"Wir prüfen, wie wir damit umgehen sollen", sagt Dessel. Denn: Zum einen soll der Bau vorankommen, zum anderen kann eine Ausschreibung nicht einfach so gekippt werden, weil das Ergebnis nicht gefällt. Vermutlich sei es eine Mischung aus vielen Faktoren, die zu der eklatanten Preissteigerung am Bau führe: Lieferengpässe, der Ukraine-Krieg, die Inflation. Dazu geselle sich ein Stück weit "Psychologie", wie Insider sagen. Anbieter würden auf Mitnahmeeffekte setzen, weil es derzeit eben möglich sei, deutlich höhere Preise am Markt durchzusetzen.

Ende Juli soll der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss das Problem diskutieren und eine Lösung suchen. Soll das Bauvorhaben vielleicht verzögert werden? In der Hoffnung, dass die Preise sinken? Grundsätzlich, und das ist die bittere Realität, ist von deutlichen Preissteigerungen bei allen kommunalen Bauprojekten auszugehen. Die neue Sporthalle am Rotkäppchenweg wird rund zwei Millionen Euro teurer als ursprünglich geplant. Gebaut wird sie aber trotzdem. Die Abrissarbeiten der alten Halle beginnen jetzt.

Das grundsätzliche Problem der immensen Kostensteigerungen wird deutlich, wenn der Blick vom einzelnen Projekt auf die gesamte Investitionssumme geht: Wenn das gesamte Budget für Großprojekte inklusive der Haushaltsreste bei etwas mehr als 100 Millionen Euro liegt, macht eine Preissteigerung von 30 Prozent satte 30 Millionen Euro Mehrkosten aus.

Und es sind noch ganz dicke Brocken, die in der Planungs-Pipeline sind: Unter anderem die Erweiterung und Sanierung des Schulzentrums Süd samt Turnhallen-Anbau. Das Gerätehaus vom Zug II der Feuerwehr müsste ebenfalls neu gebaut werden und dann wäre da auch noch die Grundschule Altkloster samt Mini-Turnhalle, die zwar ein schönes, altes Gebäude hat, das aber dringend saniert oder neu gebaut werden muss.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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