Stoppt Naturschutz Buxtehuder Kanuten-Pläne?
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- Müssen Kanuten an der Kreisgrenze stoppen? Foto: ab/Grafik: MSR
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Unteres Estetal: Naturschutz-Verordnung kollidiert mit Tourismusplanung
tk. Buxtehude. Im Wassertourismus-Konzept für Buxtehude spielen die Kanuten eine wichtige Rolle. Eine Überlegung in dem Strategiepapier: Wenn der Kanutourismus im Bereich der unteren Este zwischen Moisburg und Buxtehude besser gelenkt würde, wäre er naturverträglicher. Statt unkontrolliertem Anlegen sollte es unter anderem eine feste Anlegestelle samt Kompost-Toilette bei Heimbruch geben. Ein Gewinn für Natur und Tourismus. Doch jetzt droht diese Idee zu scheitern, weil das Untere Estetal nach den Plänen des Landkreises Stade Naturschutzgebiet werden soll. Es gibt darüber aber noch Gespräche zwischen Stadt und Landkreis.
Torsten Lange, Fachbereichsleiter für Tourismus und Kultur, stellte kürzlich im Wirtschaftsausschuss Projekte für das kommende Jahr vor. Darunter auch Maßnahmen wie neue Ein- und Ausstiege am Mühlenteich für Kanuten aus dem Katalog des Wassertourismuskonzeptes. Und eben die neue Anlegestelle im Unterlauf der Este.
Doch mit den Naturschutzplänen wäre jede bauliche Maßnahme - wie auch eine Anlegestelle - ausdrücklich untersagt. Auch Lärm, den Ausflügler an einem Rastplatz mitunter machen, ist verboten. Auf der anderen Seite wiederum gibt es die Möglichkeit von Freistellungen, wenn sie dem ausdrücklichen Naturschutzzweck dienen. Weil das Befahren der Este mit Kanus nicht grundsätzlich verboten ist, könnte der neue Anleger gleichsam als positiv lenkende Maßnahme betrachtet werden.
Es hakt allerdings auch noch an anderen Stellen: Auf Kreis-Stader-Gebiet, also kurz hinter Moisburg, darf die Este laut Naturschutzentwurf erst ab dem 15. Mai und nur zwischen 9 und 18 Uhr befahren werden. Erlaubt sind ausschließlich Kanus, Canadier und Kajaks bis maximal sechs Meter Länge und ein Meter Breite. Diese Uhrzeit und eine ähnliche Bootsgröße erlaubt auch eine entsprechende Verordnung des Landkreises Harburg zum Befahren der Este. Allerdings gibt es dort keine grundsätzlichen Einschränkungen wie das Paddel-Verbot bis zum 15. Mai auf Stader Gebiet.
Hier müssten die Bestimmungen harmonisiert werden. Kein Wassersportler würde bis Moisburg paddeln, sein Kanu auf den Hänger hieven, und erst am Buxtehuder Mühlenteich wieder einsetzen.
Was angesichts der unterschiedlichen Bestimmungen erstaunlich ist: Bei der Entwicklung des wassertouristischen Konzepts in den Jahren 2016 und 2017 war Buxtehude zwar federführend, doch die Landkreise Stade und Harburg saßen neben weiteren Akteuren mit im Boot. Dr. Uwe Andreas, Leiter der Naturschutzbehörde im Kreis Stade, erklärt, dass das Thema frühzeitig angesprochen worden sei. Die Naturschutzpläne also nicht überraschend waren. Weil derzeit im Kreishaus alle Einwendungen gegen die Planungen im Unteren Estetal abgearbeitet werden, könne zu möglichen Kompromissen noch nichts gesagt werden.
Redakteur:Tom Kreib aus Buxtehude |
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