International Music Festival Buxtehude
Das Programm verspricht Musikgenuss
So wie vor Corona - nur noch ein bisschen vielfältiger: Das IMF (International Music Festival Buxtehude findet vom 25. August bis zum 11. September mit einer Vielzahl von Konzerten statt. Neben Buxtehude sind auch Buchholz, Hollenstedt, Stade und Harburg Spielorte des IMF. Die beiden "Macher", Starpianist Haiou Zhang als musikalischer Leiter und IMF-Intendant Dieter Klar, versprechen: "Wir bieten wieder hochkarätige Konzerte mit bekannten Musikerinnen und Musikern und aufgehenden Sternen am Klassik-Himmel."
In die Präsentation des Programms mischt sich in diesem Jahr aber auch ein gewisses Quantum an Sorgen. "Wir brauchen eine langfristige Zusage, dass das IMF finanziert wird", sagt Dieter Klar. Diese Appell richtet sich an die Buxtehuder Politik. Es geht dabei nicht um einen einmaligen Zuschuss, sondern darum, das Festival, das inzwischen ein etabliertes kleineres Geschwisterkind der beiden ganz Großen, Musikfest Bremen und Schleswig-Holstein-Musikfestival, ist, langfristig abzusichern. "Was darf Kultur wert sein?", fragt Haiou Zhang. Ein Dorf in Bayern mit 2.000 Einwohnern baue sich ein eigens Konzerthaus und viele der kleinen Festivals in Deutschland, teils seit Jahrzehnten erfolgreich, überdauern nur, weil sie von Städten und Gemeinden gefördert werden.
"Wir müssen heute das IMF für 2023 und 2024 planen", sagt Dieter Klar. Ein Ensemble, wie etwa das Philharmonische Streichquartett der Berliner Philharmoniker, muss weit im Voraus gebucht werden. An Anfragen aufsteigender Klassikstarts mangelt es nicht. "Das IMF hat einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt", sagt Haiou Zhang. Denkbar, zumindest in der Theorie, wäre daher auch ein deutlich größeres IMF.
Das Argument von Skeptikern in der Buxtehuder Politik, dass das Festival kein reines Buxtehude-Ereignis mehr sei, will Intendant Klar nicht gelten lassen: "Wir leben schließlich in der Metropolregion Hamburg", sagt er.
2022 geben die beiden IMF-Macher wieder Vollgas: Die Preise blieben bewusst moderat und bis zu sieben Schulkonzerte tragen klassische Klänge in Grundschulen und Gymnasien. Ein Bildungsauftrag, der Haiou Zhang seit dem Festivalstart vor 13 Jahren immer wichtig war. (tk)
Besondere Programmhöhepunkte
(tk). Einige besondere Höhepunkte des IMF: Der bekannte Moderator und Musiker Reinhold Beckmann eröffnet das IMF am Donnerstag, 25. August, um 20 Uhr im "Hollenstedter Hof" in Hollenstedt mit Songs und Anekdoten aus seinem Leben.
Einen der musikalischen Höhepunkte gibt es gleich zweimal: Das Philharmonische Streichquartett der Berliner Philharmoniker spielen am 26. August (20 Uhr) in der Empore in Buchholz und am Samstag, 26. August, um 20 Uhr in der Paulus-Kirche in Buxtehude. Auf dem Programm steht Antonin Dvorak.
Nicht nur für Jazzfans ist das Konzert "Schumanns Kaleidoskop" am Freitag, 2. September, mit Johann Summer um 20 Uhr auf dem Harmshof in Jork ein musikalisches Fest.
Das gesamte Programm findet sich auf www.klassik-buxtehude.de. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. Tickets online unter www.kulturforum-hafen.de/tickets, im Kulturforum in Buxtehude (Tel. 04161 - 502556) sowie in der Empore in Buchholz. Reinhold Beckmann als Eröffnungsgast
Das IMF ist eine feste Größe in der regionalen Kulturlandschaft geworden. Es ist Teil der norddeutschen Festival-Kultur mit einem Programm, das über enggesteckte Klassikgrenzen hinausgeht. Und es bleibt zwei Grundsätzen treu: moderate Ticketpreise und ein Klassikbildungsauftrag in Schulen. Wäre es also schlimm, wenn es das IMF irgendwann nicht mehr geben würde? Eindeutig ja. Es wäre ein Zeugnis Buxtehuder Kleingeistigkeit.
Abgesehen davon, dass es traurig wäre, wenn die IMF-Ära irgendwann mangels Geld irgendwann enden würde - megapeinlich wäre das obendrein: Einen international bestens vernetzten und renommierten Pianisten wie Haiou Zhang als musikalischen Leiter sollte man nicht unbedingt vor die Tür setzen, wenn er bereits seit 13 Jahren dabei und erfolgreich ist.
Tom Kreib
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