Lisa Fitz kommt nach Buxtehude

Traumberuf Kabarett

Mehr als 4.000 Sologastspiele hat sie bisher gegeben, gut 200 Songs geschrieben und 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet – Kabarettistin Lisa Fitz. Am Samstag, 22. April, ist die beliebte Künstlerin in der Aula der Halepaghen-Schule in Buxtehude zu Gast und präsentiert dort mit „Dauerbrenner“ ihr Jubiläumsprogramm zum 40. Bühnenjubiläum.

WOCHENBLATT: Liebe Frau Fitz, seit über 40 Jahren begeistern Sie auf den Bühnen des Landes. War der Werdegang programmiert? Immerhin entstammen Sie einer bekannten bayerischen Künstlerdynastie. Was war denn als Kind Ihr Traumberuf?
Lisa Fitz: Ich wollte Kasperl werden, soll ich meiner Mutter mit fünf gesagt haben. Und die hat meinen Wunsch ernst genommen und mir klar gemacht, dass auch ein Kasperl „eine g’scheite Ausbildung“ braucht. Sie hat mich dann später auf die Schauspielschule gehen lassen. Gesangsunterricht und Gitarrenstunden hatte ich außerdem.

WOCHENBLATT: Ihr Karrierestart war dann ja auch als Sängerin und Moderatorin, doch schon bald schlugen Sie den Weg ins Kabarett ein und sind ihm bis heute treu geblieben. Ist das Ihr Ding? Und macht es Ihnen auch nach all den Jahren noch Spaß, oder denken Sie daran, aufzuhören?
Lisa Fitz: Das ist absolut mein Ding. Kabarett ist eine erfreulich vielfältige Kunstform und es erlaubt mir, mehrere Kunstformen in einem Bühnenprogramm zu vereinen. Als Kabarettistin kann ich die Menschen auf humorvoll-kritische Weise unterhalten, singen und Musik machen. Mit meinem Beruf habe ich meine Berufung gefunden. Klar, das ist mitunter auch anstrengend, ich bin seit 40 Jahren auf Tour mit jährlich um die 80 Gastspielen. Dieter Hildebrandt stand mit 83 noch auf der Bühne. Und wenn das Publikum Freude hat – und ich auch – und die Gesundheit mitspielt, dann werde ich ihm da nacheifern.

WOCHENBLATT: Apropos Gesundheit. Immer unterwegs, lange Tour-Blocks, das kostet bestimmt viel Energie. Was tun Sie, um sich fit zu halten?
Lisa Fitz: Ja, richtig, die Bühnenshows kosten Kraft, sie geben aber auch unglaublich viel Energie. Denn ich liebe ja, was ich tue. Und die Resonanz des Publikums ist immer eine wunderschöne Bestätigung. Aber wenn man bis zu sieben Tage am Stück durchs Land tourt und jeden Abend ein zweistündiges Soloprogramm durchzieht, ist das natürlich auch anstrengend – speziell die Fahrerei mit den Staus und Umleitungen. Ich habe das Glück, mitten in der Natur zu wohnen. Wenn ich zuhause bin, gehe ich spazieren, mache Yoga, esse gut und gesund. Wenn man seinen Körper nicht nur als Diener, sondern auch als Freund sieht, dann sorgt man auch gut für sich. Das hält mich fit.

WOCHENBLATT: Bald geht es wieder auf Tour – nach Buxtehude. Verraten Sie uns etwas über Ihr Jubiläumsprogramm? Was erwartet die Besucher?
Lisa Fitz: Von den Beatles bis zur sexuellen Befreiung – die erste Hälfte des Programms hält eine musikalisch-politische Zeitreise durch die 1960er und 1970er Jahren und eine sehr unterhaltsame Erzählung meines Werdegangs für das Publikum bereit. Auch Franz-Josef Strauß kommt drin vor. Aber was der da zu suchen hat, das verrate ich jetzt nicht (lacht). Weiter geht es dann in der zweiten Hälfte mit aktuellem Zeitgeschehen, Reflexionen über unsere Politiker und einem Rückblick auf die Lockdowns. Das ist dann auch politisch, aber immer kurzweilig. Und wer meine Programme kennt, der weiß, dass die Lachmuskeln bei allen Denkanstößen nicht zu kurz kommen.