Ein Händchen für Holz
20 Jahre Tischlerei Seitz in Bliedersdorf
Alte Holztüren, 100-jährige Bodendielen, brüchige Fensterrahmen - was anderswo oftmals weggeworfen wird, wird in der Tischlerei Seitz in Bliedersdorf in liebevoller und fachkundiger Handwerkskunst wieder aufgearbeitet. Seit mittlerweile 20 Jahren sind Tischlermeister und Restaurator Christian Seitz und sein Team kompetente und interessierte Ansprechpartner bei allen Fragen rund ums Holz. Egal, ob es sich um die Reparatur eines modernen Fensterrahmens, die Anfertigung einer individuellen Zimmertür oder um die aufwendige Restaurierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses handelt, das Team der Tischlerei Seitz steht seinen Kunden gerne mit Rat und Tat zur Seite.
"Dabei interessieren wir uns sowohl für Arbeiten an Neubauten als auch an historischen Objekten", sagt Firmengründer Christian Seitz. Während das Team bei Projekten in Neubauten auf moderne Arbeitsweisen und Materialien zurückgreifen kann, begeistert es sich bei historischen Objekten unter anderem für die Geschichte des zum Teil mehrere Jahrhunderte alten Materials. "Richtig spannend wird es oft, wenn wir die Farbe abgebeizt haben", sagt Seitz.
Auträge wie zum Beispiel kürzlich der Wunsch einer Kundin, vor dem Abriss ihrer Villa die historischen Pichpine-Bodendielen aus Honduras und die Kassettentüren herauszunehmen und dann aufgearbeitet in ihrem Neubau wieder einzusetzen, machen ihm besonders viel Freude. "Wenn wir historische Holzarbeiten in Neubauten integrieren, verändern sich aber auch die Arbeitsabläufe der anderen Gewerke", sagt der Tischlermeister. "Dann geben wir Tischler vor, wie z.B. die Mauergröße aussehen soll, weil diese nämlich um das Türblatt und die Zage herum gebaut wird - und nicht andersherum." Auch wurden die historischen Dielenböden nicht auf Estrich sondern auf Lagerhölzern verlegt. "Eine Fußbodenheizung war trotzdem möglich", so Christian Seitz, der immer wieder fasziniert von der Vielseitigkeit und Haltbarkeit des natürlichen Werkstoffes Holz ist. "Wenn wir Historisches mit Modernem kombinieren, müssen wir auch immer prüfen, ob das Alte mit neuzeitlichen Materialien kompatibel ist", erklärt Christian Seitz. In seiner Werkstatt wird betagtes Material auch mit historischen Geräten wie z.B. einer 100 Jahre alte Kreuzsprossenstanze und einem Fitschenstemmer sowie historischen Arbeitstechniken bearbeitet. Holzverbindungen werden traditionell mit Schlitz und Zapfen geschaffen und mit Holznägeln vernagelt. Metall kommt nicht zum Einsatz.
In allen Bereichen der Denkmalpflege ist es ohnehin vorgeschrieben, mit den traditionellen Materialien und Arbeitsweisen zu arbeiten, und für ihn als Restaurator sei es eine Frage der Ehre, traditionell zu arbeiten.
Es ist aber zum Beispiel auch möglich, historische Fenster mit Energiesparvorsatzscheiben zu versehen. "Wir können für Restaurierungen auch Fourcault-Glas als Isolier- und Vakuumglas beschaffen und anbieten", sagt Christian Seitz. Sein Team, bestehend aus zwei weiteren Meistern, einem Restaurator und einem Gesellen, lasse sich regelmäßig schulen und sei immer auf dem aktuellen Stand. Seinem Team, aber auch seinen Kunden und Geschäftspartnern und seiner Familie dankt Christian Seitz für 20 Jahre Engagement, Vertrauen, Zusammenarbeit und Unterstützung.
Tischlerei Seitz
Bliedersdorf
Dohrenstraße 13
Tel. 04163-86 77 130
www.tischlerei-seitz.de
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Dass die Tischlerei Seitz unter anderem Schaustellerwagen und Karussels restauriert und der Zirkus Roncalli zu ihren Auftraggebern gehört, kommt nicht von ungefähr: Denn bevor der Firmengründer Christian Seitz seine Tischlerausbildung absolvierte, strebte er eine Karriere beim Zirkus an, wo er erste Kontakte zu seinen heutigen Kunden knüpfte. Weil ihm sein Vater jedoch nahelegte, noch "etwas Ordentliches" zu lernen, bewarb sich der Sohn des Buxtehuder Weinhändlers Seitz im Anschluss an die Akrobatenausbildung als Lehrling in einer Tischler- und Restaurierungswerkstatt in Hamburg und Ahrensburg. "Ich war bei einem begnadeten Tischlermeister in der Ausbildung", erinnert er sich an die Lehre. "Wir waren deutschlandweit unterwegs und ich habe unglaublich viel gelernt."
Nach einer kurzen Zeit im Angestelltenverhältnis machte sich Christian Seitz vor 20 Jahren in Buxtehude als Tischlermeister und Restaurateur in Buxtehude-Altkloster - erst einmal in der Garage seines Großvaters - selbstständig. Schon nach wenigen Monaten brauchte er mehr Platz und mietete in Buxtehude-Heimbruch eine Halle, die ebenfalls schnell zu klein wurde. Abgesehen von verschiedensten Holzsorten, die er für Restaurierungsarbeiten lagert, kaufte er damals auch jede Menge Schaustellerwagen, Karussells und Kettenflieger, um sie aufzuarbeiten und wieder zu verkaufen. Als auch eine zweite und dritte Halle nicht mehr ausreichten, machte sich Christian Seitz auf die Suche nach einem neuen Standort und wurde in Bliedersdorf fündig, wo er eine ausreichend großes Firmengelände kaufte und auch schon das zehnjährige Betriebsbestehen feiern konnte.
2013 erwarb er einen 13 Meter langen Eis-Verkaufsstand, um ihn zu restaurieren. Doch ein Freund vom Zirkus Roncalli war so begeistert von dem Ergebnis, dass er dem Bliedersdorfer vorschlug, sich damit beim Oktoberfest in München zu bewerben. Also startete Christian Seitz seine Hobbykarriere als Eisverkäufer auf der Wies'n und hat daran so viel Spaß, dass er jetzt auch mit einem weiteren Verkaufswagen auf dem Pfingstmarkt in Neukloster vertreten ist. Als eisverkaufender Restaurator hat sich Christian Seitz auch in Bayern schnell einen guten Namen gemacht. "Im vergangenen Jahr bekam ich einen Hilferuf von einem Karussellhersteller, der normalerweise mit Carbonfaser und Kunststoff arbeitet. Sein Kunde, ein bayrischer Erlebnispark, wollte aber ein Karussell aus bayrischer Kiefer haben." Für den Tischlermeister kein Problem: Das Holz wurde in den Norden geliefert und als fertiges Karussell wieder nach Bayern transportiert.
"In der Regel arbeiten wir - auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, mit Holz aus der hiesigen Region", sagt Christian Seitz, dessen Betrieb mehrfach - unter anderem als klimaneutral und als bio zertifiziert ist.
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