Nachhaltige Projekte vernetzen
Zukünftig Energien bündeln im Green Tech Park Buxtehude
Erneuerbare Energien sind die Zukunft, schließlich ist es das Ziel der Bundesregierung, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral wird. Im Südwesten des Stadtgebiets der Hansestadt Buxtehude hat sich in den vergangenen Jahren bereits einiges in diese Richtung bewegt: Windkraft und Photovoltaik sowie eine Biogasanlage tragen schon einen Teil zur wichtigen Energiewende bei.
Die "Erneuerbare Invest GmbH" plant nun weitere Schritte: Mit dem Green Tech Park Buxtehude sollen zukünftig diese und weitere Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien im Gebiet der Gemarkungen Immenbeck, Ketzendorf und Ardestorf auf etwa zehn Hektar Fläche gebündelt werden.
"Wir wollen die vorhandenen Chancen auch nutzen", erklärt der Unternehmer und Ex-CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke, der Geschäftsführer der "Erneuerbare Invest GmbH" ist. Deshalb stehe auch die Produktion von grünem Methanol aktuell im Zentrum der Forschung, denn das Potenzial bei Bioabfällen, Gülle und Co. sei noch lang nicht ausgeschöpft.
Prof. Dr. Martin Kaltschmitt, Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft an der TU Hamburg, und sein Team stehen derzeit kurz vor Abschluss einer Machbarkeitsstudie zur Veredelung von Biogas und grünem Wasserstoff. „Wenn ich Klimaschutz ernst nehme, dann brauche ich einen grünen Kohlenstoffträger und der ist Biogas. Denn Biogas ist zu wertvoll, um es nur zu verbrennen“, sagt Prof. Dr. Kaltschmitt, der die Maximierung der stofflichen Kohlenstoffnutzung als unverzichtbar sieht. Derzeit gebe es kaum grünes Methanol am Markt, dabei werde gerade das in einer nachhaltigen Zukunft besonders in der Industrie gefragt und dort unverzichtbar sein.
Mit einer Demonstrationsanlage soll nach Genehmigung der Fördergelder für etwa drei Jahre lang getestet werden, wie die chemischen und technischen Vorgänge perfekt an die Biogasanlage angepasst und wirtschaftlich optimiert werden können. Erst dann können weitere Schritte eingeleitet werden. Die Kosten seien derzeit schwer einzuschätzen, würden sich aber im unteren einstelligen Millionenbereich bewegen, erklärt Kaltschmitt.
Es besteht die Möglichkeiten Biogas als Treibstoff für Flugzeuge, Schiffe und KFZs zu verwenden. Durch die Einbindung von neuen Photovoltaiksystemen, sowie der Integration der umliegenden Windparks könnte regionaler Wasserstoff produziert werden. Durch den Bau von Elektrolyseuren könnte überschüssiger Windstrom aus der Region dann zu "grünem" Wasserstoff umgewandelt werden. Dieser Wasserstoff würde dann im Green-Tech-Park Buxtehude gespeichert werden. Damit die Windkraftanlagen auch dann Strom erzeugen können, wenn im Netz kein Bedarf besteht, sei die Umwandlung des Stroms in "grünen" Wasserstoff durchaus sinnvoll.
"Wir wollen die Energiewende vor Ort umsetzten. Unser Ziel ist es Energie selbst zu erzeugen und regional zu investieren. Die Diskussion mit Heiner Schönecke passen gut in unsere strategische Ausrichtung", so
Stefan Babis, Geschäftsführer der Stadtwerke Buxtehude, die ebenfalls großes Interesse an dem Projekt zeigen.
Für Heiner Schönecke ist deutlich: Die bisherigen Investitionen in der Region runden den Standort als Zentrum für erneuerbare Energien ab. Seine Vision sei es, den Green Tech Park in fünf bis sechs Jahren umzusetzen und neue Firmen und junge Startups anzusiedeln. Zunächst stünden allerdings noch bürokratische Hürden im Weg. Unterschiedliche Bebauungs-, Flächennutzungs- sowie Raumordnungspläne sowohl auf Gemeindeebene als auch bei den Landkreisen Stade und Harburg würden den Planungsprozess erschweren. "Den Stein haben wir ins Wasser geworfen - jetzt warten wir auf die Wellen", sagt Heiner Schönecke, der positiv in die Zukunft des Green Tech Parks Buxtehude blickt.
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