Auf ein Wort: 29.000 Euro verschwendet
Landkreis verschickt "Sinnlos-Postkarte" wegen verspäteter Müllgebühren.
Ein Sprichwort sagt: "Wer fremdes Geld ausgeben kann, wird großzügig." Das gilt offensichtlich leider auch für Landrat Rainer Rempe (CDU), der zumindest in diesem Fall nicht so sehr ein Auge darauf hat, wie verschwenderisch seine Mitarbeiter mit Steuergeldern umgehen. Sage und schreibe 29.000 Euro (für Produktion und Porto) hat der Landkreis laut Sprecher Bernhard Frosdorfer für eine Postkarte ausgegeben, mit der darüber informiert wird, dass der Gebührenbescheid für Abfall erst Ende April statt Ende Januar zugestellt wird.
Die genaue Wortwahl lautet: "Sehr geehrte Kunden, in diesem Jahr wird die Biotonne im Landkreis Harburg eingeführt. Daher erhalten Sie den Abfallgebührenbescheid für das Jahr 2019 nicht wie gewohnt Ende Januar, sondern erst Ende April diesen Jahres. Bitte leisten Sie bis zum Erhalt Ihres Gebührenbescheides keine Zahlungen. Sollten trotzdem schon Zahlungen eingehen, müssen wir Ihnen diese zurücküberweisen. Haben Sie weitere Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an Ihren Gebührensachbearbeiter (Telefonnummer siehe Tipps + Termine 2018/19). Ihr Team von der Abfallwirtschaft des Landkreises Harburg".
Ist diese Information wirklich so wichtig, dass dafür 29.000 Euro ausgegeben werden mussten? "Ja", sagt Frosdorfer, der die Sinnlos-Ausgabe schönreden muss. "Es gibt Kunden, die ihre Gebühren per Dauerauftrag überweisen. Diesen Leuten hätten wir dann das Geld zurücküberweisen müssen." Wie viele Dauerauftrag-Kunden es gibt, konnte Frosdorfer nicht beantworten. Allerdings sicherlich nicht so viele, dass eine Ausgabe in Höhe von 29.000 Euro gerechtfertigt ist. Der überwiegende Teil der Landkreis-Bürger wird seine Gebühren nach Eingang der Rechnung bezahlen oder hat eine Einzugsermächtigung erteilt. Und selbst wenn der Landkreis ein paar Überweisungen rückgängig hätte machen müssen, dürfte dieses wohl kaum Kosten in Höhe von 29.000 Euro ausmachen. Bleibt abzuwarten, ob es der Landkreis mit dieser Aktion ins "Schwarzbuch der Steuerzahler" schafft. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Steuerverschwendungs-Beispielen, die der Bund der Steuerzahler anprangert.
Sascha Mummenhoff
Übrigens: Das Thema Porto-Verschwendung ist Landrat Rainer Rempe nicht neu. Lesen Sie doch mal, was das WOCHENBLATT 2014 berichtete:
Herr Rempe, das können Sie sich sparen!
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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