Nachruf zum Tod von Jörg Böhm
"Er hat unser aller Herzen gewonnen"
Jesteburger Krimi-Autor Jörg Böhm ist im Alter von 40 Jahren verstorben.
mum. Jesteburg. Der Jesteburger Autor Jörg Böhm ist am 16. Oktober nach langer schwerer Krankheit im Alter von nur 40 Jahren verstorben. Das teilt der Verlag CW Niemeyer mit. "Schmerzlich berührt geben wir bekannt, dass unser Autor den Kampf verloren hat. Wir trauern mit seinen Angehörigen und allen, die ihm nahe standen", so Verlagssprecherin Lisa Schön. Während der Zusammenarbeit habe man den Autor stets als freundlichen, zuvorkommenden und äußerst liebenswerten Menschen kennenlernen dürfen. "Er hat unser aller Herzen gewonnen."
Böhm arbeitete als Journalist und Pressesprecher, ab 2014 widmete er sich nur noch seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Er war mit dem TV-Produzenten und Journalisten Boris Henn verheiratet und trug dessen Nachnamen, veröffentlichte jedoch unter seinem Geburtsnamen. Jörg Böhm war nach seinem Studium der Journalistik, Soziologie und Philosophie unter anderem Chef vom Dienst der Allgemeinen Zeitung in Windhoek/Namibia, um dort von Land und Leuten und den Geschichten Afrikas zu berichten. Danach arbeitete er als Kommunikationsexperte und Pressesprecher für verschiedene große Unternehmen. Geboren in Neuwied und aufgewachsen im Westerwald hat er jahrelang dort gewohnt, wo seine Krimis spielen - im Südschwarzwald und an der Südlichen Weinstraße.
Außer seinen Kreuzfahrtkrimis "Moffenkind" und "Niemandsblut", die er exklusiv in Kooperation mit der Reederei AIDA geschrieben hat, sind fünf Landhaus-Krimis um seine Kommissarin Emma Hansen erschienen ("Und nie sollst du vergessen sein", "Und die Schuld trägt deinen Namen", "Und ich bringe dir den Tod", "Und süß wird meine Rache sein" sowie "Und ewig sollst du schweigen"). Als bester Nachwuchsautor wurde er mit dem Krimi-Award "Black Hat" ausgezeichnet. "Mir ist wichtig, dass meine Charaktere so lebensecht wie möglich sind", beschrieb der Autor im WOCHENBLATT sein Credo. "Das schafft emotionale Nähe und sorgt für den subtilen Thrill, wenn es darum geht, in menschliche Abgründe zu schauen." Die Kritiker waren begeistert, schwärmten "Hitchcock lässt grüßen" und "spannender als Agatha Christie".
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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