Bendestorf: Ab nächste Woche wird weitergebaut
Neue Verträge verzögerten Bau
"Der Zustand der Baustelle ist desolat. Das Plastik an den Fenstern flattert im Wind ... alles kein schöner Anblick!" Ulrike Stiller aus der Nachbarschaft des ehemaligen Gasthauses Kurth ist genervt, wandte sich inzwischen an WOCHENBLATT und Gemeinde. Auf dem Bürgersteig sei an manchen Stellen kein Durchkommen mehr, die Hecke wachse ungehindert in alle Richtungen. Tatsächlich ist seit Monaten Stillstand auf der Baustelle auf dem Grundstück in der spitzen Ecke zwischen Gartenstraße und Kleckerwaldstraße, wo einstmals das Gasthaus Kurth seine Gäste bewirtet hatte.
Eigentümer der Immobilie ist die C+K Liegenschaften GmbH. Noch im Februar hatte Friedrich Brandt, Geschäftsführer der Deutschen Immobilien Gesellschaft aus Hanstedt, die sich um die Umsetzung des Projektes kümmert, angekündigt: Im März ginge es weiter. Doch es gab Schwierigkeiten: Weil die Preise für Baumaterialien gerade wieder sinken, kündigte Brandt mehreren Baufirmen, wechselte zu günstigeren Anbietern von Fenstern und Fassadendämmung. "In diesen Bereichen wurden neue Verträge geschlossen", erklärte Brandt. Man müsse auf veränderte Preise reagieren.
Die Bauarbeiter sollen in der kommenden Woche beim Ex-Gasthaus Kurth wieder anrücken: Fenster, Dach und Fassadendämmung werden jetzt angegangen. Drinnen geht es an die Heizung, Lüftung und die Sanitäranlagen. Die Besichtigungen der Wohnungen für mögliche Mieter sollen im Juli beginnen. "Dann wird auf der Baustelle auch ordentlich etwas los sein", erwartet Brand. Die Fertigstellung bis Ende des Jahres sieht er nicht in Gefahr. "Das schaffen wir." Der Immobilien-Bauexperte erwartet, dass die Mieten im Landkreis im kommenden Jahr "extrem steigen" werden. "Das wird sich rächen, dass im Moment im Landkreis so wenig gebaut werden kann."
Seit Anfang 2022 entstehen durch Sanierung und Neubau an der Ecke Gartenstraße 14 Wohnungen - alles Mietwohnungen, Eigentumswohnungen sind nicht geplant. Das Projekt lief von Anfang an holperig: Nach Abschluss der Planungen hatte sich herausgestellt, dass der Mitteltrakt des alten Gasthauses Kurth nicht mehr tragfähig genug für den geplanten Umbau war und abgerissen werden musste. "Wir mussten eine ganz neue Baugenehmigung beantragen, das hat uns schon mal drei Monate gekostet", sagt Friedrich Brandt.
Ein defekter Kran, steigende Zinsen, Materialengpässe, Handwerkerknappheit verzögerten die Arbeiten. "Allein die Fenster waren auf einmal mehr als 30 Prozent teurer als eingeplant", sagt Brandt. Am Bau habe aber nicht gespart werden müssen, man habe die Finanzierung angepasst und nachverhandelt.
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