Dann macht es eben der Bürgermeister

Bürgermeister Udo Heitmann (SPD) | Foto: SPD Jesteburg
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Die dritte Variante: Udo Heitmann lädt zum Jesteburger Neujahrsempfang ein. 

mum. Jesteburg. Die Neujahrsempfänge in Jesteburg sind außergewöhnlich: Statt der freundlichen, aber doch recht inhaltlosen Reden, die häufig anlässlich solcher Treffen gehalten werden, nutzen die Redner dort die Gelegenheit, um die Bürger wachzurütteln. Beispiele gibt es viele: Henning Buss, Vorsitzender des Fördervereins "Unser Freibad", kritisierte den häufig respektlosen Umgang mit Ehrenamtlichen; Henning Erdtmann, der ehemalige Vorsitzende des Bürger- und Gewerbevereins, appellierte an die Gäste, regionale Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und lokal zu kaufen. Und Kirchenvorsteherin Carola von der Lieth war fassungslos, dass in den konfessionell neutralen Kitas den Kindern keine Inhalte des Kirchenjahres vermittelt werden. Besonders war zudem die Gastgeber-Kombination: Kirche, Gemeinde, Bürger- und Gewerbeverein (BGV) sowie jedes Jahr ein anderer Verein - das war ein echter Schulterschluss. Doch damit war voriges Jahr Schluss. Aus Furcht vor juristischen Gründen (Vorteilsgewährung für Amtsträger, das WOCHENBLATT berichtete) stieg der BGV aus. Spontan sprang die Kirche ein und organisierte den Empfang allein. Und dieses Jahr? Jetzt macht es Bürgermeister Udo Heitmann (SPD) - auch allein.
Einmal im Jahr lädt Heitmann Vereinsvertreter zu einem Gedankenaustausch ein. "Alle bestätigten mir dort, dass sie sich einen Neujahrsempfang wünschen", so der Bürgermeister. Doch die Organisation wollte niemand übernehmen. "Ich kann das sogar verstehen", sagt der Bürgermeister. "Irgendwie haben alle genug mit ihren eigenen Aufgaben um die Ohren." Schließlich entschloss er sich, den Empfang zu organisieren. Er findet statt am Sonntag, 19. Januar, ab 11.30 Uhr im "Heimathaus".
"Das hat aber auch etwas Gutes", so Heitmann. "Die Gäste müssen nur meine Rede ertragen, sonst keine weiteren Monologe." Der Bürgermeister ließ etwa 170 Einladungen verschicken. Zudem liegen weitere Einladungen im Dorf aus. "Alle Jesteburger sind willkommen", betont Heitmann. Es werde Musik, Getränke und einen Imbiss geben - Letzterer zubereitet vom Schulcaterer Sweetfix.
Irgendwie ist auch die St. Martins-Kirche im Boot. "Ich habe mich nach deren Neujahrsempfang gerichtet." Dieser findet ebenfalls am Sonntag statt - ab 10 Uhr. Wer mag, wandert von der Kirche rüber auf die weltliche Seite.
Heitmann konkurriert mit "seinem" Neujahrsempfang sogar mit der Landkreis-SPD. Zeitgleich findet im nahen Marxen das traditionelle Treffen der Genossen statt. Mit Kevin Kühnert, dem neuen stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Juso-Chef, spricht dort ein durchaus interessanter Gast.
Für dieses Jahr ist eine Lösung gefunden. Und nächstes Jahr? "Im Kommunalwahl-Jahr werde ich als SPD-Mann bestimmt nicht zum Neujahrsempfang einladen. Das würde mir dann als Wahlkampf ausgelegt werden", so Heitmann. Allerdings hat der erfahrene Genosse eine gute Idee. "Wieso laden nicht alle, die sich zur Wahl stellen, gemeinsam zu einem Empfang ein? Dann könnten die sich dort auch gleich vorstellen."
• Jesteburger Bürger sind beim Neujahrsempfang herzlich willkommen. Da der Platz im Heimathaus begrenzt ist und das Essen bestellt werden muss, ist eine Anmeldung bis Montag, 13. Januar, erforderlich. Entweder telefonisch unter der Rufnummer 04183-97470 oder via E-Mail an leitung-jesteburg@lkharburg.de. Die Teilnahme ist kostenlos.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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