Jesteburg: Kompromiss in Sicht
Heimatverein zieht zurück ins Heimathaus

Wolfgang Meyer vom Arbeitskreis für Heimatpflege, hier vor der Museumsscheune, ist kompromissbereit | Foto: pöp
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  • Wolfgang Meyer vom Arbeitskreis für Heimatpflege, hier vor der Museumsscheune, ist kompromissbereit
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Bis Ende September 2025 läuft der Pachtvertrag, dann muss der Arbeitskreis für Heimatpflege mit seinem kleinen ländlichen Museum ausziehen (das WOCHENBLATT berichtete), doch wohin? Die Eigentümerin will die so genannte Museumsscheune in der Brückenstraße 10 nicht wieder verpachten, zog schon vor einiger Zeit ein entsprechendes Angebot zurück. Das Gebäude soll wahrscheinlich zugunsten einer Wohnbebauung abgerissen werden.

Hintergrund: Die 1748 erbaute und mehrfach umgebaute Museumsscheune wird vom Arbeitskreis für Heimatpflege seit dem Jahr 1995 in der ehemaligen Scheune von Meyers Hof (heute Weinlokal Destino) im Ortszentrum genutzt. Nachdem das Heimathaus auf dem Niedersachsenplatz - ursprünglich als kleines Heimatmuseum genutzt - immer mehr für Veranstaltungen, Versammlungen und Trauungen eingesetzt wurde, pachtete die Gemeinde als Ersatz die Scheune auf Gemeindekosten für 25 Jahre.

Der Arbeitskreis stellt dort viele alte und zum Teil auch große Exponate aus dem Bereich Handwerk, Handel und Haushalt aus, darunter viele Jesteburger Ausstellungsstücke. Den ganzen Sommer über finden dort regelmäßig beliebte Veranstaltungen, zum Beispiel die Apfel- und Kartoffeltagetage, Kunstausstellungen, Vorführungen alter Filmaufnahmen statt. Rund 700 Besucher jährlich haben Vereinsmitglieder gezählt.

Doch wo könnte der Arbeitskreis für Heimatkunde mit den Exponaten in Jesteburg unterkommen? Voraussichtlich geht's zurück ins Heimathaus, sagt ein Vorschlag der Gemeinde, der auf einem Kompromissvorschlag des Arbeitskreises beruht. Der große Vorteil: Es gibt Parkplätze, eine Küche, sanitäre Anlagen und das Gebäude wird im Winter beheizt, ist besser für öffentliche Veranstaltungen geeignet.

Allerdings sind viele Ausstellungsstücke des Arbeitskreises in keinem guten Zustand, waren vom Holzwurm befallen und können bei einem Umzug nicht mitgenommen werden. Und: "Ähnliche Exponate befinden sich im Kiekeberg-Museum", heißt es im Gemeindepapier. Es müsse daher vor allem um einen neuen Ort für die Veranstaltungen gehen, nicht um die Unterbringung der Exponate.

Mit dem Verein hat man sich so geeinigt, dass die Zeit bis zum Ende des Pachtvertrages genutzt wird, um Exponate zu begutachten, schadhafte zu entsorgen, andere weiterzugeben. Der Verein müsste sich auf wenige Stücke beschränken und könnte die dann im Obergeschoss des Heimathauses unterbringen. Im Erdgeschoss dürfte nichts ausgestellt werden, da hier - aufgrund der Raumnot der Verwaltung - weiter Trauungen, Sitzungen und Besprechungen der Verwaltung und Veranstaltungen stattfinden sollen.

Die Gemeinde Jesteburg könnte dann ab 2026 rund 2.400 Euro jährliche Pacht für die Scheune einsparen. Stattdessen wären mit etwas höheren Nebenkosten beim Heimathaus zu rechnen. Der Bauauschuss überwies einen entsprechenden Antrag jetzt erst einmal in den Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur ( 29. November, 19 Uhr im Schützenhaus, Am Alten Moor 10).

Schäden durch Holzwurm oder Hausbock?
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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