Claudia von Ascheraden wurde zur Samtgemeinde-Bürgermeisterin gewählt
In Jesteburg steht eine Frau an der Verwaltungsspitze

Foto: msr

as. Jesteburg. Jesteburg hat gewählt: Claudia von Ascheraden ist die neue Verwaltungschefin der Samtgemeinde. Die Samtgemeinde-Bürgermeisterin hat am heutigen Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Sie tritt die Nachfolge von Hans-Heinrich Höper an, der im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgeben musste.

Mehr als drei Viertel der Stimmen konnte die parteilose Kandidatin für sich verbuchen (3.375 Stimmen, 76,7 Prozent). CDU-Kandidat Christian Horend kam auf 23,3 Prozent (1.025 Stimmen). Dieses Wahlergebnis ist in allen drei Mitgliedsgemeinden ähnlich.  In Jesteburg konnte von Ascheraden die meisten Stimmen ergattern (81,1 Prozent), Christian Horend war mit 35,4 Prozent in Harmstorf am erfolgreichsten.

66 Prozent der Jesteburger haben ihren Stimmzettel in die Urne gesteckt, 34 Prozent haben vorab per Brief gewählt. Von insgesamt 9.283 wahlberechtigten Jesteburgern haben lediglich 4.429 Bürger eine Stimme abgegeben, das ist weniger als die Hälfte (47,7 Prozent). Angesichts des zwischenzeitlich von den Unterstützern der Kandidaten hitzig geführten Wahlkampfes (das WOCHENBLATT berichtete) ist die niedrige Wahlbeteiligung erstaunlich. Vor allem in den sozialen Netzwerken wurde vorab heftig debattiert.

Christian Horend gratulierte seiner Kontrahentin zum Wahlsieg. "Wir haben beide eine Menge Arbeit und Energie in den Wahlkampf gesteckt. Jesteburg hat zwei gute Angebote gehabt und sich für eines entschieden - das ist Demokratie", sagte Horend. "Ich wünsche meiner Mitstreiterin, dass die neue Verwaltungsleitung schnell in Fahrt kommt und die anstehenden Entscheidungen und Probleme gut gelöst werden können", so Horend. Der CDU-Kandidat mahnte seine Partei aber auch: "Das Ergebnis sollte uns eine Warnung für die Kommunalwahl sein. Die Lage der Bundes-Union färbt ab." Die Folge dürfe aber nicht sein, dass für Ämter nur noch parteilose Kandidaten aufgestellt werden, weil das vermeintlich einfacher ist. "So funktioniert Demokratie auch nicht."

"Christian, du hast gekämpft und viele mit dir. Leider hat es nicht gereicht. Schön, dass du dabei warst", fand Dr. Hans-Heinrich Aldag (CDU), Vorsitzender des Samtgemeinderates und stv. Samtgemeinde-Bürgermeister, tröstende Worte für seinen Kandidaten. Aldag mahnte: "In einem halben Jahr ist Kommunalwahl. Ich habe die Hoffnung, dass der Wahlkampf dann ruhiger und rationaler abläuft als in den vergangenen Wochen."

Claudia von Ascheraden ist nach Dr. Annette Manger-Scheller (1998-2006) die zweite Frau an der Spitze der Samtgemeinde. Die 52-jährige Betriebswirtin ist seit mehr als 20 Jahren in der Jesteburger Verwaltung tätig, zunächst im Bereich IT, später im Controlling. Seit 2015 betreut sie den Jesteburger Kulturausschuss, seit März ist sie stellvertretende Gemeindedirektorin in Bendestorf. Von Ascheraden hat schon einige Ideen, die sie in ihrem neuen Amt umsetzen möchte. Ganz wichtig ist ihr, den guten Kontakt zu den Jesteburgern beizubehalten. "Während des Wahlkampfes habe ich viele Anregungen von den Bürgern erhalten, denen ich nachgehen werde", sagt die Samtgemeinde-Bürgermeisterin.

Einige Bürger sollen keine Wahlbenachrichtigung erhalten haben. In der Verwaltung sind laut Wahlleiter Henning Oertzen allerdings nur wenige Hinweise dazu eingegangen. "Ich vermute, dass auf dem Postweg einige Karten verloren gegangen sind", so Oertzen.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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