Politik mehrheitlich gegen Mitgliedschaft des BGV
Samtgemeinde Jesteburg: Wirtschaftsausschuss ohne Gewerbetreibende

Den BGV bei den Beratungen im WTKF außen vor zu lassen, sei das falsche Signal, sagt BGV-Vorsitzender Bernd Jost | Foto: mum
  • Den BGV bei den Beratungen im WTKF außen vor zu lassen, sei das falsche Signal, sagt BGV-Vorsitzender Bernd Jost
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as. Jesteburg. Wirtschaft ohne Gewerbetreibende? Der Bürger- und Gewerbeverein der Samtgemeinde Jesteburg (BGV) soll im neuen Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Friedhofswesen (WTKF) der Samtgemeinde nicht als beratendes Mitglied teilhaben. Das haben CDU, FDP und SPD im Fachausschuss jetzt mit drei zu zwei Stimmen mehrheitlich beschlossen.

Lediglich Carmen Otte (WIN) und Hansjörg Siede (UWG Jes!) sprachen sich dafür aus, den ersten Vorsitzenden des BGV, aktuell Bernd Jost, als Vertreter des Vereins als Mitglied aufzunehmen.

Julia Neuhaus (CDU) sprach sich generell gegen die Aufnahme von beratenden Mitgliedern in diesem Gremium aus. Zu sehr würden die Diskussionen sonst in die Länge gezogen.

Auch Ausschussvorsitzende Carola von der Lieth (SPD) stimmte gegen die Aufnahme des BGV - und das, obwohl sie selbst dort Mitglied ist. "Wir haben im Ausschuss eine Überrepräsentanz Jesteburgs. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand aus Harmstorf oder Bendestorf als beratendes Mitglied dem Ausschuss beiwohnt, der Gewerbe und Wirtschaft eindeutig vertritt", erklärt von der Lieth.

Bernd Jost, Vorsitzender des BGV, hält das für "ein falsches Signal an die Gewerbetreibenden in der Samtgemeinde". Etwa 100 Mitglieder zählt der Verein. Der Großteil der Gewerbetreibenden kommt laut Jost aus Jesteburg. Unter anderem organisiert der BGV den Wochenmarkt in Jesteburg, den Weihnachtsmarkt oder Aktionen wie das Lichtermeer. "Wenn wir Veranstaltungen durchführen, bei denen die Menschen zusammenkommen und sich austauschen, ist das doch gut für die Gemeinde", sagt Bernd Jost. Es sei ohnehin schwierig, Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern. "Wenn dann auch noch die Wertschätzung fehlt, stellt sich manch einer schon die Frage, weshalb man sich engagieren soll." Es sei verwirrend, dass der Gewerbeverein einerseits nicht am Samtgemeinde-Wirtschaftsausschuss teilhaben dürfe, aber andererseits bei Veranstaltungen wie der in diesem Jahr anstehenden 50-Jahres-Feier der Samtgemeinde Jesteburg unterstützen solle, so Jost.

Zumindest im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der Gemeinde Jesteburg war der BGV bisher als beratendes Mitglied vertreten. Ob das auch so bleibt, das zeigt sich am heutigen Mittwoch um 19 Uhr, wenn das Gremium in der Schützenhalle Jesteburg tagt.

Fehlende Wertschätzung
Was die Gewerbetreibenden zu sagen haben, interessiert uns nicht - so könnte man die Entscheidung des WTKF auffassen, den Bürger- und Gewerbeverein (BGV) nicht als beratendes Mitglied zuzulassen. Wirtschaft, Tourismus und Kultur sind Themen, bei denen der Blickpunkt der Gewerbetreibenden durchaus zu neuen Impulsen führen könnte.

Zwar wäre der BGV als beratendes Mitglied nicht stimmberechtigt, er kann keine Entscheidung treffen. Aber er könnte die Interessen der Geschäftsleute, die nicht zuletzt mit ihren Steuern zum Wohl der Gemeinde beitragen, deutlich machen. Nicht alle Gewerbetreibenden aus Jesteburg, Bendestorf und Harmstorf sind Mitglied im Verein. Aber er ist ihre größte Interessenvertretung. Und es wäre ein Zeichen der Wertschätzung an den Verein, dessen Mitglieder mit ihren gemeinsamen Events das Leben in der Samtgemeinde bereichern.

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Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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