Schützenverein Jork-Borstel

In Jork feierten die Schützen ihr Schützenfest zuhause mit der Familie

Der erste Sommer ihres Lebens ohne Schützenfest - das fällt Präsident Lukas Manthe (23), dem Zweiten Vorsitzenden Tobias Becker (29) und Anna-Lena Scheibe, Vorstandsmitglied vom Schützenverein Jork-Borstel alles andere als leicht. Sie vermissen nicht nur das eigene Fest, sondern auch das gemeinsame Feiern mit den anderen Vereinen im Landkreis. "Wir kennen uns ja alle und sind miteinander befreundet", sagt Lukas Manthe.
Alle drei sind von Kindheit an mit dem Schützenwesen vertraut, engagierte Sportschützen und lieben die Geselligkeit in ihrem Verein. "Wir machen hier keinen Unterschied zwischen Sport- und Feierschützen", sagt Anna-Lena Scheibe. "Bei uns allen stehen Spaß und Freundschaft an erster Stelle." Erfolgreich sind die Jorker Schützen trotzdem: So hat Tobias Becker in der Winterrunde für eine durchschnittliche Ringzahl von 180,6 bei 20 Schuss die goldende Bezirksnadel erhalten. Und hätte ihnen nicht Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht, wären mindestens fünf Jorker Winterrunden-Mannschaften zum Entscheidungskampf gefahren.
Um ihren rund 230 Vereinsmitgliedern das Wochenende, an dem normalerweise Schützenfest gefeiert worden wäre, etwas leichter zu machen, hatte der Festausschuss, zu dem auch Anna-Lena Scheibe und Tobias Becker gehören, ein Programm für ein Home-Office-Schützenfest entwickelt. Alle Mitglieder waren aufgerufen, ihre Gärten mit Fahnen und Wimpeln zu schmücken und gemeinsam mit ihren Familien zu feiern. Die Anregungen reichten vom Schießwettbewerb an der Dartscheibe über den Festumzug im Vorgarten bis zum Moonlight-Dancing zu Hause. Für einen Frühschoppen am Sonntag im eigenen Garten bei Hänselwein und Laugengebäck hatte der Festausschuss entsprechende Picknicktaschen gepackt und an die Mitglieder verteilt. Schützenkönig Peter Minners verbrachte den Sonntagabend am Telefon, denn auf dem Programm stand, dass die Schützen ihn - frisch geduscht - anrufen und zu seinem weiteren Regentenjahr gratulieren sollten. Minners geht damit übrigens in sein drittes Königsjahr, weil er, kurz bevor er im vergangenen Jahr in Jork proklamiert wurde, gerade in Ladekop abgedankt hatte.
Im nächsten Jahr wollen die Jorker Schützen dann ganz groß feiern, zum einen als Ausgleich dafür, dass das Fest diesen Sommer ausfallen musste, und zum anderen, weil die Gemeinde dann ihr 800-jähriges Bestehen feiert.

Schießbetrieb in Corona-Zeiten
Mit großem Tatendrang und neuen Ideen ist der junge Vorstand vor zwei Jahren angetreten, nachdem der bisherige Präsident, Volker Garrn, sich nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen wollte. Lukas Manthe und Tobias Becker hatten gerade das Programm des Schützenfestes erfolgreich neu strukturiert, als sie schon von Corona ausgebremst wurden. Jetzt konzentrieren sich die jungen Vorstandsmitglieder in erster Linie darauf, den Schießbetrieb unter Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen aufrecht zu erhalten.
Im Schützenverein Jork gibt es die Möglichkeit für Luftgewehr- und Luftpistole-Schießen, Kleinkaliber-Gewehr- und Lichtpunktschießen. In Planung ist das Angebot für Zimmerstutzen-Schießen. Durch das Lichtpunktschießen können bereits Kinder ab 6 Jahren am Schießbetrieb teilnehmen. Ab 16 Jahren dürfen sie, wenn sie möchten, auch Uniform tragen. "Bei uns ist jedem Mitglied freigestellt, ob es eine Uniform tragen möchte", sagt Lukas Manthe.
Zur Zeit findet das Schießtraining nur Montagabends ab 19 Uhr statt, weil der Verein für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen zusätzliches Aufsichtspersonal stellen muss. Interessierte können gerne zum Schießstand am Festplatz in Jork kommen und sich vor Ort ein Bild machen. Ab Donnerstag, 28. August, dürfen auch die Kinder das Training wieder aufnehmen.
www.sv-jork-borstel.de