Wer beruflich in ein Risikogebiet fahren muss, sollte sich über die jeweiligen Landesregeln informieren
Keine Sonderregelungen für die zahlreichen Pendler
(as). Ob mit dem Auto oder der Bahn: Zehntausende Berufstätige aus den Landkreisen Harburg und Stade übertreten auf dem Weg zur Arbeit täglich die Landesgrenze und pendeln von Niedersachsen nach Hamburg. 46.119 Bewohner aus dem Landkreis Harburg und 21.253 Menschen aus dem Landkreis Stade sind dem Pendleratlas der Agentur für Arbeit zufolge in der Hansestadt beschäftigt.
Mit 50,6 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage ist der Stadtstaat am Montag zum Risikogebiet geworden. Welche Folgen hat das für die zahlreichen Pendler?
"Grundsätzlich gelten die Regeln des jeweiligen Bundeslandes, in dem man sich befindet", sagt Bernhard Frosdorfer, Pressesprecher des Landkreises Harburg. In Niedersachsen gebe es derzeit noch keine speziellen Regeln für Geschäftsreisende in innerdeutsche Risikogebiete. Auch für Einpendler, immerhin fahren rund 27.000 Beschäftigte aus anderen Kreisen zur Arbeit in den Landkreis Harburg und rund 14.700 Arbeitnehmer in den Landkreis Stade, gibt es keine besonderen Regeln.
Anders zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern. Dort müssen Arbeitnehmer, die in Mecklenburg-Vorpommern wohnen und in Hamburg arbeiten, eine Bescheinigung des Arbeitgebers zur Notwendigkeit ihrer Anwesenheit im Risikogebiet vorlegen, wollen sie nicht in eine mehrtägige Quarantäne. Einige Berufsgruppen wurden bereits von den Quarantäneregeln befreit.
Bernhard Frosdorfer geht derzeit nicht davon aus, dass in Niedersachsen und damit im Landkreis Harburg eine ähnliche Einschränkung eingeführt wird. "Je nachdem, wie sich die Infektionslage entwickelt, kann es auch hier zu verschärften Corona-Regeln kommen, das betrifft dann in erster Linie aber eher den nicht-öffentlichen Raum, z. B. private Feiern", sagt der Pressesprecher des Landkreises Harburg.
Ähnlich ist es im Landkreis Stade. "Besondere Regeln für Berufspendler gibt es im Landkreis Stade derzeit nicht und wird es auch nicht geben. Denkbar wäre so etwas höchstens, wenn es zu einem bundesweiten Lockdown kommt", sagt Stades Landrat Michael Roesberg. Auch der Besuch von Verwandten, die in Hamburg leben, oder von Schulen und Universitäten in der Elbmetropole ist weiterhin möglich.
Für alle Pendler und Landkreisbewohner gilt weiterhin die Corona-Regel AHA+L+C: Abstandsregeln einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmasken tragen, regelmäßig lüften und die Corona-Warn-App nutzen.
"Wer bei sich Symptome feststellt, sollte nicht ins Büro fahren, sondern sich unbedingt bei seinem Arzt melden", rät Stades Landrat Roesberg.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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