Ersatzneubau eingeweiht / Minister übergab Scheck
Ein starkes Fundament für die Zukunft des Ginsterhofs
"Es gibt keine körperliche Gesundheit ohne mentale Gesundheit" - mit diesem Zitat hob der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Andreas Philippi, vergangenen Donnerstag die Bedeutung des Evangelischen Krankenhauses Ginsterhof hervor. Anlass für seinen Besuch in Tötensen war die Eröffnung des Ersatzneubaus der Einrichtung, zu der neben dem Minister auch weitere Vertreter aus Politik, der Gemeinde und des Landkreises kamen. Dieses bedeutende Bauprojekt, das die größte Baumaßnahme in der Geschichte der Fachklinik darstellt, markiert einen Meilenstein in der Modernisierung der Einrichtung.
Ein Rückblick: Wegen der überalterten Infrastruktur des bestehenden Bettenhauses - Wasser-, Abwasser- und Heizungsleitungen hatten das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht und eine Kernsanierung war im laufenden Klinikbetrieb nicht realisierbar -, wurde vor einigen Jahren die Entscheidung für den Ersatzneubau getroffen. Der Ersatzneubau wurde daher als vorübergehende Unterbringung von drei Stationen errichtet, um die dringend benötigte Renovierung des Bettenhauses möglich zu machen. Die Errichtung begann nach einer europaweiten Ausschreibung im Jahr 2020. Der Bau, durch Schwierigkeiten der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges geprägt, konnte im Juli 2023 durch die ersten Stationen bezogen werden. Mit der finalen Übergabe des Neubaus an die Stationen des Bettenhauses fällt gleichzeitig der Startschuss für die umfassende Kernsanierung dieses Gebäudeteils und markiert somit den Beginn des zweiten Bauabschnittes.
Mit Zuversicht in die Zukunft
"Wir sind stolz auf das, was wir geschafft haben und schauen mit Zuversicht auf das, was noch geschaffen wird", sagte der ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Ginsterhofs Olaf Kuhnigk in seiner Ansprache, in der er sich bei allen am Projekt Beteiligten bedankte. Besonderen Dank richtete er an die Landesregierung. "Ohne die Finanzierung stünden hier die Uhren still." Die Kosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 18,6 Millionen Euro. Für den zweiten Bauabschnitt, der 2022 mit einer Kostenschätzung von 28 Millionen Euro geplant wurde, sind bislang 22,9 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm des Landes Niedersachsen vorgesehen. Aufgrund gestiegener Baukosten sei jedoch ein Nachtrag an das Sozialministerium erforderlich, da die Finanzierungslücke nicht aus Eigenmitteln gedeckt werden könne. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erneuerung der Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlage. Diese soll künftig auf regenerative Energien umgestellt werden, darunter Photovoltaik und Wärmepumpen. Erste Unterstützung für den zweiten Bauabschnitt sicherte Dr. Andreas Philippi zu, der bei seinem Besuch einen Förderbescheid aus dem Krankenhausinvestitionsprogramm des Landes in Höhe von vier Millionen Euro im Gepäck hatte.
Philippi lobte in seiner Rede die Zusammenarbeit im Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises Harburg und kündigte an, dass das Land auch weiterhin zu seiner Verantwortung stehen werde, mit den Trägern vor Ort für eine moderne Gesundheitsinfrastruktur zu sorgen: „Wir erleben seit mehreren Jahren, wie die Nachfrage nach psychiatrischer Hilfe beständig ansteigt. Manchmal ist es auch erforderlich, für diese Therapie Abstand von zu Hause bekommen und eine intensive stationäre Psychotherapie zu suchen. Hierfür ist der Ginsterhof seit mehr als 90 Jahren eine gute Adresse für die Menschen im Norden Niedersachsens und in der Metropolregion Hamburg. Möglich wird das durch fachlich hochqualifiziertes Personal mit gereifter Persönlichkeit und Teamfähigkeit. Auch beim zweiten Bauabschnitt werden wir Sie sprichwörtlich nicht im Regen stehen lassen und das Gesamtprojekt gemeinsam zum Erfolg führen.“
Über dieses "starke Zeichen für die Zukunft" freute sich auch Dr. Wolfgang Wedel, Vorstandsvorsitzender des diakonischen Trägervereins Ev. Krankenhaus Ginsterhof. Insgesamt sei dieses Projekt geprägt von Verantwortung und Vertrauen - für die Menschen und das Wohlergehen der Patienten.
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