Nenndorfer Jugendzentrum "YouZ"

Jugendarbeit der Gemeinde Rosengarten berichtet über ihre Arbeit während der Corona-Zeit

lm. Nenndorf. In der offenen Jugendarbeit der Gemeinde Rosengarten wird auch im Lockdown weiter gewerkelt. "Wir haben jetzt zur Corona-Zeit einige Renovierungsarbeiten hier bei uns im 'YouZ' umgesetzt", erklärt Jugendpfleger Reinhard Schünemann. Auch die Planungen für den Sommer laufen derzeit auf Hochtouren. Im vergangenen Jahr setzte die Corona-Pandemie auch der Jugendarbeit ein jähes Ende. "Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Am 12. März war ich im Rathaus und da war großer Alarm, weil plötzlich der Lockdown bevorstand", berichtet Schünemann. Zunächst hieß die Parole da für das "YouZ" aber noch: Ihr könnt solange öffnen, bis die Schulen auch schließen. Die Schulschließung wurde dann kurz darauf für den 16. März beschlossen.

Aber Reinhard Schünemann und seine Kollegin Cornelia Rubach wollten die Jugendlichen auch im Lockdown erreichen. So entstand die Idee, kleine Videos für die Jugendlichen zu drehen und so ein "digitales Osterferienprogramm" anzubieten. "Das kam auch sehr gut an", freut sich Schünemann.
Nach Pfingsten konnte mit einem Hygienekonzept wieder geöffnet werden, auch das funktionierte. "Da mussten wir ständig mit einer Sprühflasche voller Desinfektionsmittel hinter den Jugendlichen hinterherlaufen", erinnert sich Rubach mit einem Grinsen.

Höhepunkt des vergangenen Jahres war das Sommerferienprogramm, das vom Team der offenen Jugend erarbeitet wurde. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Veranstaltungen im Notfall kostengünstig abgesagt werden konnten. "Wir haben viel auf Tagesausflüge gesetzt", so Schünemann. Neben Ausflügen ans Meer ging es auch nach Bad Segeberg zu den Karl-May-Festspielen, wo die Jugendlichen auch einen Einblick hinter die Kulissen der Winnetou-Bühne bekamen. Da die Gemeinde Rosengarten eine der wenigen war, die ein Sommerferienprogramm auf die Beine stellte, war die Resonanz dementsprechend. "Wir hatten Kinder aus dem gesamten Landkreis, die teilgenommen haben, das hat uns natürlich gefreut", blickt Schünemann zurück. Auch das Herbstferienprogramm wurde positiv aufgenommen. Diesem folgte der zweite Lockdown, ab Mitte Dezember musste das "YouZ" wieder schließen. Diese Zeit nutzten die beiden Mitarbeiter um sich online fortzubilden, nebenbei wird gerade auch wieder ein "Teamer"-Jahrgang ausgebildet. Die Lehrgänge für die insgesamt neun Teilnehmer finden online statt.

Die Jugendarbeit nimmt auch Positives mit aus den zwei Lockdowns. So wurden mit digitalen Angeboten gute Erfahrungen gemacht. Gemeinsam mit den anderen Jugendzentren im Landkreis Harburg wird derzeit ein "digitaler Jugendtreff" geplant. Dieser soll über die Streaming-Plattform "Twitch" stattfinden. Auch die Planungen des Ferienprogramms für den kommenden Sommer befinden sich laut Schünemann in den letzten Zügen. Verraten wird darüber aber noch nichts, nur so viel: Das Konzept der Tagesausflüge scheint sich zu bewähren. Das komplette Angebot des Ferienprogramms erscheint am 1. Mai, kann allerdings nur online über die Homepage der offenen Jugend www.jugend-rosengarten.de eingesehen werden.

Ebenfalls positiv aufgefasst werden die Aussagen der Jugendlichen, die hin und wieder an die beiden Jugendpfleger herangetragen werden. Von "Heimweh ins 'YouZ'" ist da die Rede. Der Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt den jungen Heranwachsenden. Was die Jugendarbeit für einen Wert hat, fällt besonders dann ins Auge, wenn nicht nur die Kinder sich nach der Einrichtung und ihren Vorzügen sehnen, sondern auch die Eltern. Die beiden Jugendpfleger hoffen, dass sie nach den Osterferien wieder den Betrieb aufnehmen können - und dann zunächst wieder unter strengen Auflagen Jugendliche im Nenndorfer "YouZ" empfangen können.