Schüler stellten Leben früher auf Plattdeutsch dar
Kiekeberg-Projekt „Levte Geschicht op Platt“ erfolgreich

Levte Geschicht op Platt 08.07. Kl 2 Grundschule Moisburg bei der Aufführung des Stückes De Discher un sien Fro im Häuslingshaus am Kiekeberg | Foto: FLMK
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(nw/pm). Ehestorf. Plattdeutsch lernen und Geschichte erleben – das konnten 50 Schulkinder der IGS Winsen-Roydorf, der Grundschule Moisburg und der Grundschule Tostedt kürzlich bei einem Projekttag im Freilichtmuseum am Kiekeberg. Mit Pantomime und szenischen Darstellungen haben die Schülerinnen und Schüler das einfache Leben vor 200 Jahren auf Plattdeutsch kennengelernt. Die Plattdeutsch-Koordinatorin des Landkreises, Rike Henties, hat erstmals das Projekt „Levte Geschicht op Platt“ mit dem Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg initiiert, um die alte Heimatsprache an die junge Generation zu vermitteln.
Die drei Schulklassen haben die Szenen unter schauspielerischer Anleitung eingeübt und mit Requisiten vor den Hofgebäuden des Freilichtmuseums vorgeführt. Sie stellten in plattdeutscher Sprache Alltagsarbeiten von Bauernfamilien im Frühling, Sommer und Herbst des 19. Jahrhunderts dar. „Wichtig ist es, die Hürden zum Sprechen niedrig zu halten und Schülern eine spielerische Begegnung mit der Sprache zu ermöglichen. Es muss ihnen Spaß machen“, erklärte Rike Henties vorab.
Nicole Naumann, wissenschaftliche Projektleiterin der „Gelebten Geschichte“ im Freilichtmuseum, hat die „Levte Geschicht op Platt“ durchgeführt: „Bei den Darstellungen machten die Schüler eine Zeitreise durch die Jahrhunderte. In unserer historischen Umgebung fiel es ihnen leicht die alte Sprache auszuprobieren“, freute sie sich. Außerdem dankte Nicole Naumann den Schauspielenden der plattdeutschen Theatergruppen „De Bickbeern-Schweizer-Speeldeel“, „De Steenbeeker“, „De Hittfelder Speeldeel“ und „De Ebendörper Immenschworm“, die den Kindern beim Einstudieren der Szenen geholfen haben. Die „Gelebte Geschichte“ sind ehrenamtlich Darstellende, die den Besuchern mit authentischer Kleidung und Gerätschaften den Alltag auf einem Heidehof um 1804, bei Elbfischern um 1904 und von Vertriebenen in der Nachkriegszeit vermitteln.
„Wir sind sehr froh, dass die Schüler und Lehrkräfte sich in dem Projekt so lebhaft mit der plattdeutschen Sprache auseinandergesetzt haben“, sagte vor Ort Wiebke Erdtmann, Beraterin für die Region und die Sprache Niederdeutsch des Landesamtes für Schule und Bildung Lüneburg. In gleicher Funktion tätig, hat Hans-Hinrich Kahrs die Szenen geschrieben, die den Kindern das einfache Leben früher mit der Heimatsprache nahegebracht haben.
Die Plattdeutsch-Koordinatorin Rike Henties vernetzt die plattdeutschen Kulturakteure und das vielfältige Angebot im Landkreis Harburg. Sie unterstützt die Vermittlung der Regionalsprache an Menschen, die das Niederdeutsche noch nicht sprechen, z. B. Jugendliche und Kinder in Kindertagesstätten oder Schulen. Als Teil der regionalen Kulturförderung finanzieren der Landkreis Harburg und der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg gemeinsam die Stelle.

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Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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