Salzhausen
Gymnasiastinnen bei "Physik-Projekt-Tagen" in Hamburg
„Physik beschreibt die Welt und ist dabei spannend und anschaulich!“, sagen Paula Goblitschke, Lilou Harling, Mia Kühl und Ellie Mahn aus dem 13. Jahrgang des Gymnasiums Salzhausen. Dort belegen die vier Schülerinnen das Fach Physik derzeit auf erhöhtem bzw. grundlegendem Niveau. Jetzt nahmen sie an den „Physik-Projekt-Tagen“ (PPT) der Universität Hamburg teil. Dabei handelt es sich um einen Workshop, der sich speziell an physikinteressierte Schülerinnen der Oberstufe richtet. Seit 2018 findet er jährlich am Deutschen Elektronen-Synchrotron ("DESY") in Kooperation mit der Uni statt.
Kooperation zwischen Uni Hamburg und DESY bei Projekttagen
Die „Physik-Projekt-Tage“ ermöglichen es, sich außerhalb der Schule mit "MINT"-Fächern - also mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - auf professioneller Ebene zu beschäftigen. Von der Untersuchung des Lichts über den Aufbau von Atomen und Halbleitern bis zur Herstellung von Hologrammen: Vier Tage standen auch für die Salzhäuser Gymnasiastinnen spannende physikalische Themen im Mittelpunkt von Untersuchungen. Gearbeitet wurde in Kleingruppen, wobei wissenschaftliche DESY-Mitarbeiter die insgesamt 49 Workshop-Teilnehmerinnen unterstützten. Außerdem erhielten die Schülerinnen umfangreiche Studieninformationen sowie eine Führung über den DESY-Campus in Bahrenfeld inklusive Besichtigung der Teilchenbeschleuniger „Petra III“ und „Hera“. Den Abschluss bildete die Präsentation der Ergebnisse im Rahmen eines Kolloquiums.
"In den Physikkursen an unserer Schule sind beide Geschlechter gleichermaßen vertreten“, so Jan Heinke, Fachobmann für Physik am Gymnasium Salzhausen. Die Voraussetzung für dieses naturwissenschaftlich ausgerichtete Wahlverhalten sehen er und die anderen Lehrer der Fachschaft in der Unterrichtspraxis der Sekundarstufe I. "Hier achten wir besonders darauf, das Interesse beider Geschlechter gleichermaßen zu wecken." Jedoch, so zeige die Statistik, nehme insgesamt leider nur ein Anteil von 15 Prozent der Mädchen letztendlich ein Physikstudium auf. Der Auftrag ist für Jan Heinke klar: „Wir müssen dafür sorgen, dass diese 'statistische Lücke' zwischen Schule und Studium für die Physik und den MINT-Bereich zugunsten weiblicher Studierenden möglichst klein wird.“ Die „Physik-Projekt-Tage“ wecken den Mut, sich mit diesem spannenden Fach auch nach dem Abitur im Rahmen eines Studiums zu beschäftigen. Nicht zuletzt deshalb wurden die „PPT“ 2020 mit dem Gleichstellungspreis der Universität Hamburg ausgezeichnet.
"PPT" wurden schon mit Gleichstellungspreis ausgezeichnet
Die „Physik-Projekt-Tage“ sind eine sehr gute Chance, Hemmschwellen abzubauen. Die vier Salzhäuser Schülerinnen haben auf jeden Fall zahlreiche positive Erfahrungen für sich mitgenommen und empfehlen die „PPT“ unbedingt weiter: „Wir haben viel Neues gelernt und sind uns nun bewusster, was ein Physikstudium beinhaltet“, sagen sie. Ob sie sich für ein solches entscheiden, lassen sie noch offen: „Aber uns bleibt ja noch ein wenig Zeit!“
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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