Geplanter Bodenabbau beschäftigt die Politik
Nachnutzung im Fokus bei Kiesabbau in Garstedt und Umgebung
ce. Garstedt/Wulfsen. Großflächigen Kiesabbau in Garstedt und Umgebung über etwa 30 Jahre mit einem hohen Nachnutzungswert für Natur und Menschen plant das örtliche Kieswerk Lütchens. Das Vorhaben beschäftigt derzeit die Kommunalpolitik.
Um langfristig planen zu können, hatte das Kieswerk schon 2017 die Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Salzhausen bezüglich der Abbauflächen im Raum Garstedt, Wulfsen und Tangendorf beantragt. Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) 2025 des Landkreises Harburg sind sowohl bestehende Abbau-Areale als auch für den Kiesabbau in Frage kommende Sicherungsgebiete dargestellt.
Bei Gesprächen mit den Kieswerks-Betreibern, Vertretern der beteiligten Gemeinden und der Samtgemeinde sowie Planern sei deutlich geworden, dass für eine Umsetzung des Abbau-Projektes F-Plan und RROP geändert werden müssten. Das teilte die Garstedter Verwaltung anlässlich der jüngsten Ratssitzung mit. Die Flächen aus dem RROP - so Bürgermeisterin Christa Beyer - sollten im F-Plan eingebunden werden. Das Unternehmen habe beantragt, die Vorsorge- in Vorrangflächen umzuwandeln. Zudem beabsichtige die Gemeinde noch in diesem Jahr eine Bürgerbeteiligung, um zu erörtern, wie das favorisierte Abbaugelände nachgenutzt werden könne.
"Die Gemeinde Garstedt steht den Plänen des Kieswerks grundsätzlich nicht im Wege, zumal das Unternehmen großen Wert auf eine effektive Nachnutzung legt", erklärte Christa Beyer auf WOCHENBLATT-Anfrage. "Uns liegt darüber hinaus die langfristige Betriebssicherung am Herzen." Vermeiden möchte sie, dass es zu massiven Bürgerprotesten gegen Bodenabbau wie in Vierhöfen kommt. "Deshalb ist es wichtig, zu wissen, welche Auswirkungen ein Bodenabbau an welcher Stelle hätte."
Auch in Wulfsen wurde über eine Änderung des Flächennutzungsplanes bezüglich des Kiesabbaus diskutiert. Der Gemeinderat entschied, eine Beschlussfassung zu vertagen, da noch zu viele Fragen offen seien. Geklärt werden müsse etwa, wie sich der nach dem Abbau vorgeschriebene Rückbau zeitlich darstelle und ob der Aspekt der Naherholung ausreichend berücksichtigt werde. "Geplant ist unter anderem, die Tangendorfer Kiesgrube der Firma Lütchens in Richtung Wulfsen zu erweitern", so Wulfsens Bürgermeister Gerd Müller gegenüber dem WOCHENBLATT. "Dabei wäre uns wichtig, dass im Bereich Osterheide ausreichend Waldfläche als Lebensraum für Tiere und zur Naherholung für unsere Bürger bestehen bleibt. Wenn das gegeben wäre, könnten wir uns einig werden."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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