Glasfaserausbau im Landkreis
Teil eins der Serie "Glasfaser": Warum?

Symbolbild für die zukünftige Breitbandverfügbarkeit  | Foto: @Adobestock.com / mindscanner
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Besser spät als nie: Deutschlandweit wird das Internet ausgebaut. Das Wort Glasfaser ist in aller Munde. Doch was genau hat es eigentlich damit auf sich? Wer braucht das neue Glasfaserkabel? Was fördert der Landkreis und wer wohnt in einem geförderten Bereich? Diese und viele weitere Fragen werden in dieser und den kommenden Ausgaben im "Glasfaser-Mehrteiler" beantwortet.

"Alles" wird digital

Die heutige Welt ist digital. Ob Einzelpersonen das gefällt oder nicht, wer an der modernen Welt teilnehmen möchte, kann sich dem technischen Wandel nicht verschließen. Die Digitalisierung resultierte aus der Etablierung des Internets in die privaten Haushalte. Die Möglichkeit, Signale und Daten binnen Sekunden um den gesamten Globus zu versenden, brachte der Menschheit eine schier unbestimmbare Zahl an neuen Möglichkeiten zur Kommunikation. Menschliche Kommunikation untereinander - mithilfe von Algorithmen jedoch auch automatisierte Kommunikation zwischen "Maschinen" (Servern).
Sehr greifbare Auswirkungen der Digitalisierung sind zum Beispiel die Umstellung von Briefen auf E-Mails, statt Überweisungen und Kontostandabfragen am Bankschalter zu tätigen, geht das vom heimischen Büro aus oder sogar am Handy von unterwegs. Statt einen Film aus der Videothek auszuleihen und zu Hause in den Videorekorder oder DVD-Player einzulegen, wird jetzt einfach auf dem Fernseher bei einem der vielen (Streaming-)Anbieter auf ein riesiges omni-verfügbares Archiv zurückgegriffen. Kurz: Das Teilhaben an der digitalen Welt kann das Leben in vielerlei Hinsicht unkomplizierter und bequemer machen.

Um zu Hause an dieser "neuen" Welt teilnehmen zu können, wird ein Zugang zum Internet benötigt. Das funktioniert entweder mit mobilen Endgeräten (Handy, Tablet) und sogenanntem mobilen Netz oder per stationärem Zugang mit einem Router. Der markanteste Unterschied zwischen diesen beiden Arten des Zugangs sind die zur Verfügung stehenden Datenmengen (Einen Film anzuschauen, verbraucht mehr Daten, als eine E-Mail zu versenden oder eine gewöhnliche Internetseite aufzurufen) und die Geschwindigkeit (Wie schnell baut sich eine Internetseite auf).

Oft ist es Unwissenheit oder auch Sachüberforderung, warum sich gegen technische Weiterentwicklung vorerst gesperrt wird. In Bezug auf den Breitbandausbau kommt häufig von den Digitalisierungs-Widerständlern, welche gegen den Glasfaserausbau in ihrem Eigenheim argumentieren: "Ich habe doch Internet, wozu benötige ich 'Neues'?" Ob es benötigt wird oder nicht, obliegt jedem persönlich. Wer ausschließlich E-Mails schreibt, oder Internetseiten ohne Videostreaming besucht, für den reicht die Leistungsstärke der Kupferkabel aktuell aus.

Höhere Anforderungen

Folgende Erklärung jedoch als Hinweis auf die bisherige und weiter voranschreitende Entwicklung des Internets: Früher wurden weniger Daten für "die gleichen" Handlungen benötigt. Ein fiktives Beispiel bei einer "25.000-DSL-Leitung": Um die Homepage www.beispiel.de im Jahre 2015 aufzurufen, mussten zehn Mbit/s (Geschwindigkeit der kontinuierlich zu übertragenden Daten - nicht zu verwechseln mit dem zur Verfügung stehenden monatlichen Datenvolumen) übertragen werden, um ein flüssiges Ergebnis zu präsentieren. Heute ist dieselbe Internetseite allerdings viel komplexer und verfügt über mehr Bilder oder interaktive Schaltflächen wie zum Beispiel ein Kontaktformular oder Live-Tabellen oder ein automatisches Geräusch bei Klicken eines "Knopfes". Dafür benötigt diese Internetseite nun 15 Mbit/s, um ein flüssiges Ergebnis zu präsentieren. Es müssen in der gleichen Zeit also mehr Daten übertragen werden als früher, obwohl es doch "dieselbe" Internetseite ist. Geht es um einen Zwei-Personen-Haushalt, dann könnten heute nicht beide Personen gleichzeitig auf diese Internetseite gehen. Denn dann würden beide Personen die erwähnten 15 Mbit/s benötigen, was zusammen 30 Mbit/s ergeben würde - ein Defizit von fünf Mbit/s wäre entstanden. Das Ergebnis wäre bei beiden Personen ein sehr unflüssiges, langwieriges und frustrierendes Surferlebnis.

Hinzu kommt die Tatsache, dass die meisten Verträge lediglich ein "bis zu" versprechen. Bei einer DSL-25.000-Leitung stehen den Benutzern bis zu 25 Mbit/s zur Verfügung. Verschiedene Faktoren beeinflussen die tatsächliche Geschwindigkeit (z.B.: Witterung, Zustand der Kabel, Entfernung zum Verteilerkasten). Es ist nicht unüblich, dass 20 Prozent weniger Geschwindigkeit zur Verfügung steht als gedacht. Um das einfach zu testen, können Nutzer "Speedtest DSL" oder Ähnliches googeln und sie erhalten innerhalb von Sekunden die tatsächlich zur Verfügung stehende Bandbreite.

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Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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