„Wie Vieh zusammengepfercht“: Pendler ärgern sich über überfüllte Metronom-Züge

Derzeit freuen sich die Pendler in Hittfeld über relativ leere Züge, in Kürze ist wieder Drängeln angesagt
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  • hochgeladen von Katja Bendig

kb. Hittfeld. Es ist Ferienzeit und nicht nur diejenigen, die Urlaub haben, genießen jetzt den Sommer - auch viele Pendler in Hittfeld atmen auf. Sie müssen sich derzeit keine Sorgen darüber machen, ob sie am Morgen noch in den Metronom passen und rechtzeitig zur Arbeit kommen.
In Kürze wird es jedoch wieder eng, ist sich Ahmet Demircan aus Emmelndorf sicher. Der Pendler fährt wie viele früh morgens mit dem Metronom nach Hamburg zur Arbeit - wenn er denn zusteigen kann. „In der letzten Zeit ist es immer schlimmer geworden, man wird wie Vieh zusammengepfercht“, schildert der 48-Jährige die Situation. Schon zwei Mal sei er diesen Sommer mit anderen Pendlern am Bahnsteig zurückgeblieben, weil der Metronom überfüllt gewesen sei. „Das ist doch kein Zustand“, ärgert sich Demircan.
Dass die Züge in Hittfeld häufig sehr voll sind, ist kein Geheimnis. Hittfeld ist die letzte Zustiegsmöglichkeit vor Harburg, der Großteil der Pendler sitzt bereits im Metronom, wenn dieser in Hittfeld einrollt. „Warum fahren nicht mehr oder längere Züge?“, fragen sich da viele genervte Arbeitnehmer.
„Die Kapazitäten sind schwierig zu erweitern“, weiß Klaus Steinfatt vom Fahrgastbeirat. Eine Verlängerung der Züge auf sechs Waggons sei derzeit nicht möglich, weil nicht alle Bahnhöfe an der Strecke über ausreichend lange Bahnsteige verfügen. Und weil der Bahnhof in Hamburg komplett ausgelastet ist, können auch nicht weitere Züge fahren. „Wir fordern seit Jahren eine zusätzliche Bahnsteigkante für den Hamburger Hauptbahnhof“, so Steinfatt. Bisher vergeblich. Dabei drängt die Zeit: Die Züge werden immer voller, eine Anpassung an die gestiegene Nachfrage ist nur langfristig möglich.
Dass sich die Situation zuspitzen könnte, befürchtet auch Gemeindesprecher Andreas Schmidt. „Wir arbeiten gerade an der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, damit noch mehr Pendler die Bahnhöfe bequem mit dem Bus erreichen können“, so Schmidt. Dadurch werden künftig vermutlich noch mehr Menschen den Metronom nutzen. „Das Schlimmste wäre, wenn die Pendler wegen übervoller Züge wieder aufs Auto umsteigen“, so Schmidt.
Zwei Maßnahmen des Metronom haben zusätzlich zur Verschlimmerung der Situation geführt. Die Fahrradabteile wurden vergrößert, wodurch noch weniger Sitze zur Verfügung stehen. Außerdem wurden die Bereiche der 1. Klasse auf die Treppen ausgeweitet - hier sollen keine Pendler mehr stehen und den Zugang zu den Abteilen „versperren“.
Vom Metronom war zur Problematik trotz mehrfacher Anfrage keine Stellungnahme zu bekommen. Auch dem Fahrgastbeirat gegenüber hülle sich das Unternehmen schon seit Längerem in Schweigen, sagt Klaus Steinfatt. Ob sich so eine Lösung des Problems herbeiführen lässt, ist fraglich. Den Pendlern in Hittfeld rät Steinfatt auf die Züge umzusteigen, die erst in Buchholz eingesetzt werden. „Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Metronom-Züge um 7.33 Uhr und um 8.49 Uhr nicht ganz so voll sind“, so Steinfatt.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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