Maschen
Decatur-Brücke: CDU will Freigabe für Fußgänger und Radfahrer prüfen lassen
ts. Maschen. Die Seevetaler CDU hat beantragt, zu prüfen, ob die seit drei Jahren gesperrte Decatur-Brücke im Falle ihrer Sanierungsfähigkeit "zeitnah" für Fußgänger und Radfahrer freigegeben werden könne. Das sieht ein Antrag für den nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschuss des Gemeinderats vor.
Damit haben die politischen Initiativen um die wichtige und prestigeträchtige Wegeverbindung bereits begonnen, bevor der von der Gemeinde Seevetal beauftragte Experte Prof. Dr. Reinhard Maurer das Ergebnis seiner Berechnungen zu einer möglichen Sanierung und Wiedernutzung öffentlich bekanntgegeben hat. Das soll erstmals im Wege- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats am 23. September geschehen.
Wie berichtet, gab ein Zwischenbericht des Brückenexperten im Dezember 2018 Anlass für Optimismus. Demnach verdichtete sich die Annahme, dass die seit dem Jahr 2016 gesperrte Decatur-Brücke eine Chance hat, doch wieder genutzt zu werden.
Das 780 Meter lange Brückenbauwerk verläuft über dem Rangierbahnhof Maschen und verbindet Maschen mit der Ortschaft Hörsten, in der sich der Bahnhof Maschen befindet. Etwa 12.000 Menschen sind von der Sperrung unmittelbar betroffen. Mitarbeiter der Deutschen Bahn und Zulieferer dürfen sie mit einer Ausnahmegenehmigung nutzen.
"Die CDU in Seevetal möchte die von der Bevölkerung gewünschte Nutzung der Decatur-Brücke als Bahnhofszuwegung und als Wegeverbindung zwischen Hörsten und Maschen vorantreiben. Durch den Prüfauftrag für Fußgänger und Radfahrer wird ein erstes positives Zeichen gesetzt", sagt Seevetals CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Schmirek.
Den Antrag habe die CDU so frühzeitig gestellt, um "prüferische Kapazitäten zu sichern", sagt der CDU-Fraktionschef. Ein Gutachter muss beauftragt werden, Geld in den Haushalt eingestellt werden, der Gemeinderat seinen bisherigen Beschluss zur Sperrung der Brücke ändern.
Geschickt besetzt die CDU mit ihrem Antrag ein öffentlichkeitswirksames Politikfeld. Tatsächlich hatten die Seevetaler Grünen bereits 2016 ohne Erfolg beantragt, die Berechnungen zur Tragfähigkeit der Brücke vornehmen zu lassen, zu denen Prof. Dr. Reinhard Maurer seit einem Jahr beauftragt ist. Die Grünen streben einen Beschluss des Gemeinderats an, die Decatur-Brücke maßvoll zu öffnen. Das bedeute, den Beschluss zur Vollsperrung der Brücke aufzuheben und stattdessen den Verkehr für Fußgänger, Fahrradfahrer und Pkw mit einspuriger, mit einer Ampel geleiteten Verkehrsführung freizugeben. "Wenn die CDU dieses mit ihrem Antrag beabsichtigt, rennt sie bei den Grünen sicherlich offene Türen ein", sagt Matthias Clausen (Die Grünen).
Doch selbst wenn die Sanierung der Decatur-Brücke technisch möglich ist, bleibt die Frage, ob die Kosten in einem angemessenen Verhältnis zur Restnutzungszeit stehen. Der Gemeinde liegen die Berechnungen von Prof. Dr. Maurer bereits vor. Konkrete bauliche Vorschläge, die sich in Euro ausdrücken lassen, sollen sie nicht enthalten. Die spannende Frage nach den Kosten einer Sanierung bleibt vorerst also unbeantwortet. "Es wird vermutlich im Wegeausschuss am 23. September keine Aussage zu den möglichen Kosten geben", sagt Gemeindesprecher Andreas Schmidt.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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