Ortsbürgermeister

Meckelfeld: Wie ein Christdemokrat eine SPD-Hochburg erobert hat

ts. Meckelfeld. Peter Langenbeck ist der neue Ortsbürgermeister der Seevetaler Ortsteile Meckelfeld und Klein-Moor. Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland übt damit ein Christdemokrat das Bürgermeisteramt in der bisherigen sozialdemokratischen Hochburg aus. Er tritt die Nachfolge der beliebten Brigitte Somfleth (SPD) an, die nicht mehr kandidiert hat.

Der 63-Jährige ist verheiratet und hat vier Kinder (33,26,24 und 20). Der Betriebswirt arbeitet im Vertrieb einer großen Sektkellerei. Im Sommer 2022 tritt er in den Ruhestand, kann sich in Vollzeit als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister engagieren.

Peter Langenbeck verkörpert den Typus des bodenständigen Bürgermeisters, ist bekannt wie ein "bunter Hund" in der Bevölkerung. Dazu trägt auch bei, dass er Motorrad fährt, eine Honda Shadow. Allerdings nur bei schönem Wetter, gibt er zu. "Ich bin der Cruisertyp, mache Ausflüge an die Elbe." Die Geschichte seiner Familie in Meckelfeld geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Seine Großeltern arbeiteten in dem damals beliebten Ausfluglokal "Waldquelle". "Meine Oma hat gekocht, mein Opa gekellnert. Viele Menschen kannten sie", sagt Peter Langenbeck.

Vor allem der Fußball und seine tiefe Verwurzelung im Turnverein Meckelfeld haben Peter Langenbeck im Ort bekannt gemacht. Seit 60 Jahren ist er Vereinsmitglied, seit 50 Jahren spielt er Fußball, ist bis heute auf dem Rasen aktiv. Regelmäßig besucht er die Heimspiele der 1. Herrenmannschaft, die zurzeit in der Bezirksliga spielt. Er gehört dem Jugendförderverein des Turnvereins an. "Mein Traum ist, möglichst viele Spieler aus der eigenen Jugend in die erste Herren hochzuziehen."

In einem Spiel gegen den TSV Elstorf hat Peter Langenbeck einmal sechs Tore geschossen. "Ich bekam den Ball gegen das Knie geschossen und von dort sprang er ins Tor. Jeder Ball ging ins Tor", erinnert sich der Meckelfelder an das kuriose Spiel der Altherrenmannschaft. Seitdem trägt er im Verein den Spitznamen "Sechs-Tore-Piet".

Wenn Meckelfeld stets "rot" (sozialdemokratisch) gewesen ist, was hat Peter Langenbeck bewegt, in die CDU einzutreten? Der Grund lag in der Bekanntschaft zu dem langjährigen Landtagsabgeordneten Norbert Böhlke (CDU). Mit ihm habe er die Schule in Meckelfeld besucht. Böhlkes Persönlichkeit habe ihn beeindruckt.

Bei den Kommunalwahlen am 12. September ist die CDU als stärkte Partei im Ortsratsbereich Meckelfeld und Klein Moor hervorgegangen. Einen wichtigen Grund dafür sieht Peter Langenbeck in einer intensiven Kampagne in den sozialen Medien, befeuert von den beiden Meckelfelder CDU-Politikern Marco Walczak und Markus Warnke.

Peter Langenbeck ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten zum Ortsbürgermeister gewählt worden. "Mein Ziel ist, gemeinsam mit allen Fraktionen Meckelfeld nach vorne zu bringen." Hartnäckig wolle er daran erinnern, dass die Hauptkreuzung in Meckelfeld endlich saniert wird. Sie ist ein Ärgernis, weil die Fahrbahn Wellen schlägt. Eine Behelfsreparatur, die Wellenstruktur zu glätten, sei im nächsten Jahr geplant.
Wann endlich das leerstehende frühere Köhnke-Gelände bebaut werde, wollen Bürger von ihm wissen. "Das hätte ich auch gerne gewusst", antwortet er stets. Peter Langenbeck verspricht, sich um Antworten zu kümmern. Mehr kann ein ehrenamtlicher Ortsbürgermeister nicht tun. "Mal sehen, ob ich Einfluss nehmen kann, wenn ich hartnäckig insistiere."