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Gelbe Wertstoffsäcke: Das ärgert Verbraucher im Landkreis Harburg

Die Verbraucher sind bereit, Verpackungsabfälle zu sammeln. Kritik gibt es am Vertrieb der gelben Säcke | Foto: tw
  • Die Verbraucher sind bereit, Verpackungsabfälle zu sammeln. Kritik gibt es am Vertrieb der gelben Säcke
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Bürger sollen Wertstoffe sammeln, werden aber mit Tüten knapp gehalten (ts). 9.500 Tonnen Tetrapacks, Dosen und andere Verpackungen füllen die Bewohner im Landkreis Harburg im Jahr in die gelben Wertstoffsäcke. Offenbar könnten mehr Verpackungsabfälle in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden: Nach unserem Bericht über die Beschwerde einer Einwohnerin aus Maschen, nur schwer an gelbe Sacke heranzukommen, berichteten uns weitere Leser über Probleme bei der Beschaffung. Als Ärgernis wird die Höchstabgabe von lediglich einer Rolle gelber Säcke empfunden.
C. Grabowski aus Ramelsloh hat ähnliche Erfahrungen wie die Leserin aus Maschen gemacht. "Es ist absurd, wenn man versucht der Umwelt zu helfen, Rohstoffe zu recyceln, und dann dafür durch den Landkreis fahren muss, um mal eine Rolle zu ergattern", schreibt er. Verständnis habe er, wenn Lagerfläche knapp sei oder der Vertrieb mal hake. Aber: "Wenn das dazu führt, dass das System nicht wirklich funktioniert und nur extra Mühen und Kosten bei uns Bürgern macht, dann ist es so nicht tauglich."
C. Grabowski macht noch auf ein anderes Problem aufmerksam: Ratten zerfressen die Säcke, die auf Abholung warten. Die Wertstoffe müssten öfter abgeholt werden, sagt er. Oder eine rattensichere Aufbewahrungsmöglichkeit angeboten werden, die kostenlos sein solle. Um Wertstoffsäcke betteln zu müssen, ärgert die Menschen. Schließlich liefern sie Wertstoffe, mit denen andere Geld verdienen. B. Henneberg nervt es, bei dem Versuch, für ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß seien, Säcke zu besorgen, an Ausgabestellen mit nur einer Rolle abgespeist zu werden.
Ein mittelprächtiges Drama sei es, an gelbe Säcke zu kommen. Wenn die Bürger schon freiwillig zur geordneten Mülltrennung herangezogen werden, sollten wenigstens die Hilfsmittel einfach zu bekommen sein, sagt Axel Armenat aus Salzhausen. Als 86-Jähriger, der seine schwerkranke Frau pflege, habe er Besseres zu tun, als hinter gelben Säcken her zu sein.