Immer mehr Betrugsfälle
Kfz-Zulassung online: Landkreis Stade warnt vor Fake-Seiten
Das Auto bequem vom Sofa aus an- oder abmelden: Seit September vergangenen Jahres ist dies online möglich. Nur wenige Monate nach Einführung der digitalen Zulassung häufen sich in der Zulassungsstelle des Landkreises Stade Meldungen über Betrugsfälle. Bürger wurden Opfer von Gaunern, die auf gefälschten Webseiten die digitale An- bzw. Abmeldung als Dienstleistung anbieten. Polizei und Landkreis rufen deshalb zur Vorsicht auf.
Wer in einer Internet-Suchmaschine den Suchbegriff "Auto online abmelden" eingibt, landet zahlreiche Treffer. Viele Angebote sind wohl seriös. Doch es gibt auch sogenannte "Fake-Seiten", die lediglich vortäuschen, diese Dienstleistung online anzubieten. Auf solchen Seiten werden oft deutlich erhöhte Gebühren ab 35 Euro verlangt. Schon das ist Abzocke, denn die Onlineabmeldung auf offiziellem Wege kostet lediglich 2,70 Euro (ggf. zzgl. 2,60 Euro Reservierungsgebühren für das Kennzeichen).
Bei unseriösen Portalen ist das Geld schnell weg
Hinzu kommt noch, dass es bei den unseriösen Portalen in vielen Fällen keine Abmeldebestätigung gibt. "Das bereits per Kreditkarte oder Bezahldienst entrichtete Geld ist dann weg, ohne dass das Fahrzeug tatsächlich abgemeldet wurde", berichtet der Leiter des Amtes Straßenverkehr, Arne Kramer. Er hat aber keine Handhabe, da sich die Betroffenen eben nicht über die offizielle Internetseite des Landkreises Stade eingeloggt haben, sondern über ein zwielichtiges Portal. Die Geschädigten suchen dennoch Hilfe bei der Kfz-Zulassungsstelle des Landkreises – oft in der Annahme, dass "online etwas nicht richtig funktioniert hat".
Nur Einloggen auf der offiziellen Website ist sicher
Wer aber persönlich bei der Zulassungsstelle erscheint, muss vor Ort weitere Gebühren in Höhe von 16,50 Euro entrichten. Dieser Preisaufschlag ist erforderlich, da bei der Abmeldung vor Ort der Verwaltungsaufwand für die Zulassungsstelle durch das manuelle Bearbeiten deutlich größer ist. Das für eine Kfz-Abmeldung erforderliche Freirubbeln des Sicherheitscodes auf dem Autokennzeichen führt dazu, dass das Kennzeichen seine Gültigkeit verliert, was bei einer Fake-Abmeldung zu weiteren Problemen führen kann. „Es ist daher entscheidend, dass die Bürger sich über die offizielle Webseite des Landkreises für den An- oder Abmeldevorgang einloggen oder sich bei der Wahl eines externen Dienstleisters vorher versichern, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt“, sagt Kramer.
Betrüger bei der Polizei anzeigen
„Um nicht auf diese Betrugsmasche hereinzufallen, rät die Stader Polizei dazu, aufmerksam im Internet unterwegs zu sein und sich von der Vertrauenswürdigkeit der angebotenen Dienstleistungen zu überzeugen, auch wenn das nicht immer einfach ist“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. „Sollten Betroffene dennoch auf eine derartige Masche hereingefallen sein, ist eine Anzeige bei der Polizei geboten. Nur so können die schwarzen Schafe zur Rechenschaft und aus dem Verkehr gezogen werden."
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